KREMS (apa). Unter dem Titel "Mythos Art Club" präsentiert die
Kunsthalle Krems von Sonntag (8. Juni) bis zum 7. September 180 Arbeiten
von 50 österreichischen Kunstschaffenden, die den künstlerischen Aufbruch
nach 1945 einleiteten. Vertreten sind die unterschiedlichsten
Stilrichtungen. Die bis 1960 bestehende Vereinigung bildete für viele den
Ausgangspunkt ihrer internationalen Karrieren.
Avantgarde einer neuen Freiheit
Der - 1947 von Gustav Karl Beck gegründete - Art Club verstand sich als
Avantgarde einer neuen Freiheit, Hauptströmungen waren Surrealismus und
Abstraktion. Die heterogene Gruppe von Künstlern entfaltete intensive
Aktivitäten, um die Moderne nach Ende des "Dritten Reiches" zurück zu
erobern. "Diese Jahre waren gekennzeichnet von heftigen und
leidenschaftlichen Diskussionen, vor allem um künstlerische Positionen. Es
war hoch an der Zeit, diese wichtige Phase der österreichischen
Nachkriegs-Kunstgeschichte einem breiten Publikum zu präsentieren"betonte
Kurator Wolfgang Denk heute, Donnerstag, im Rahmen eines Pressegesprächs
in Krems.
Treffpunkte und Künstler
Treffpunkte der Gruppe waren die Ateliers von Maria Bilger, Heinz
Leinfellner, Wander Bertoni und Susanne Wenger. Von Beginn an aktiv waren
Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Rudolf Hausner ebenso wie Anton Lehmden
und Arik Brauer, die Gründer der "Wiener Schule des fantastischen
Realismus". Die Künstler - u.a. Friedensreich Hundertwasser, Johann
Fruhmann, Josef Mikl, Rudolf Hoflehner, Kurt Moldovan, Wolfgang Holegha
und Maria Lassnig - präsentierten sich im legendären "Strohkoffer" (1950
bis 1952/53), einer Mischung aus Nachtclub und Galerie im Keller unter der
Loos-Bar in Wien. Ein Jahr lang war das Clublokal mit seinen
Veranstaltungen der wichtigste Impuls für die Wiener Szene, der Art Club
wurde zum Mythos.
Tipp:
"Mythos Art Club - Der Aufbruch nach
1945"
Kunsthalle Krems, 8. Juni bis 7. September
täglich 10.00 bis
18.00 Uhr
Informationen unter Tel. 02732 / 908010
http://www.kunsthalle.at/
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