"HangArt-7" mit junger Kunst aus dem Baltikum
Die 19. Ausgabe der nach Ländern geordneten Kunstschiene des Getränkekonzerns Red Bull im Salzburger Hangar-7 ist Estland, Lettland und Litauen gewidmet. "HangArt-7" zeigt ab heute, Freitag, Abend zehn überwiegend junge Künstler der drei baltischen Länder.
Die formal unterschiedlichen Arbeiten reichen von brachial-männlicher Kettensägen-Kunst bis zu blass-impressionistischen Pinselarbeiten. Die Ausstellung heißt "Tides of Change" (Gezeiten der Veränderung, Übers.) und ist bis Mitte November bei freiem Eintritt zu sehen.
Jahrzehntelang waren die baltischen Länder der westlichste Teil der Sowjetunion, jetzt sind sie der östlichste Teil Europas. Die mit ihren drei gänzlich unterschiedlichen Sprachen alles andere als homogenen Staaten geben kaum Geld für Kunst aus. Auch Galerien sind selten, und der Markt für Kunst liegt am Boden. Kunstakademien aber gibt es in den Hauptstädten Riga, Vilnius und Tallinn, und dort sei Aufbruchstimmung und künstlerische Dynamik spürbar, sagte HangArt-7-Gastkurator Simon Rees heute, Freitag, bei der Presseführung.
Alina Melnikowa aus Vilnius, Litauen, malt aquarell-artige, meist einfärbige Bilder. Die heißen zum Beispiel "Wildkätzchen zum Küssen" und wollen "Vergnügen bereiten und zum Lächeln anstiften", wie die Künstlerin erläuterte. Andris Eglitis aus Riga, Lettland, hingegen setzt sich mit den Spuren des Menschen in der Natur auseinander, verarbeitet Altholz mit der Kettensäge, baut daraus ganze Wohnzimmereinrichtungen oder imitiert die Verwesungsprozesse der Natur auf simplen Brettern in erdigen Farben.
Der wohl urbanste unter den zehn geladenen Künstlern aus dem Baltikum bezeichnete das Kunst-Chaos seiner Heimat als kreativ und befreiend. Zentrale Motive von Vitolins' Arbeiten sind die durch Diktatur und Finanzkrise verwaisten Fabriken, Herrschaftshäuser und Ruinen aus der Sowjetzeit.
Kommentare
Es sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar erstellen