Linz - Die Ars Electronica 2010 (Motto: "Repair") hat am Freitag in einer Pressekonferenz in der Tabakfabrik ihre "Local Heroes", die regionalen Partner und Mitwirkenden präsentiert. 26 von ihnen waren gekommen, um ihre Projekte selbst vorzustellen - in einer Minute und zehn Toleranzsekunden Redezeit. Bei 26 Rednern keine Unhöflichkeit, sondern Notwendigkeit, wie Ars-Electronica-Geschäftsführer Gerfried Stocker betonte.
Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl freute sich mit der Ars Electronica "über so viele Partner wie noch nie" und über den Veranstaltungsort Tabakfabrik, "eine logistische Herausforderung, die die Festivalleitung angenommen hat". Insgesamt 1.000 Mitwirkende seien am heurigen Festival beteiligt, sagte Festivalleiter Martin Honzik nicht ohne Stolz. Siemens Oberösterreich hat in einem Testprojekt je einen Porsche Cayenne und 911 mit Elektro-Antrieben ausgestattet. Die Linzer Kunstuniversität ist mit "Playful Interface Cultures" vertreten, Smurfit Kappa lieferte den Karton für die Möbel aus dem sogenannten Papplab, die extra für das Festival entwickelt wurden. Während des Festivals sind sie für müde Besucher da und werden anschließend wieder in den Kreislauf der Firma eingehen, sprich recycelt - außer die Festival-Hocker mit einem Orientierungsplan der Tabakfabrik. Sie kann man kaufen.
Vom Spritspar-Simulator bis zur Zeitlupen-Performance
Futurelab-Leiter Horst Hörtner wies auf zahlreiche Symposien, aber vor allem auf die Kooperation des Ars-Electronica-Forschungslabors mit Honda hin. Die Musikschule spielt ihren audiovisuellen Leckerbissen "Sounds like Universe" im Deep Space, die Linz AG ist mit alternativer Energieversorgung innen und mit Elektro-Fahrzeugen zum Ausprobieren draußen vertreten. Der ÖAMTC bietet einen Spritspar-Simulator zum Ausprobieren an, die Keba führt ihre Paketautomaten vor, die Firma Xolar die Heizkraft der Sonne. Kulturlotsinnen vom Verein ibuk bieten "andere" Führungen durch Linz. Ein Steyr-City-Bus wird von einem Kollektiv aus Architekten, Künstlern und Wirtschaftsleuten in einen Kiosk transformiert, mit dem urbane Anliegen aufgespürt werden sollen.
Die voestalpine führt mit der [the next idea]-Präsentation und einer Ausstellung des Wiener Medienkünstlers Richard Kriesche den Austausch Kultur-Wirtschaft fort. Das Offene Kulturhaus OK präsentiert wie gewohnt die Ausstellung der Nica-Gewinner "Cyber Arts", dieses Jahr eben auf 2.700 Quadratmetern in der Tabakfabrik statt im eigenen Haus. Die Künstlergruppe "Lawine Torren" rollt mit dem "Baby Jet"-Überschallzug zur Klangwolke am 4. September. Stuntman und Künstler Tom Hanslmaier steuert die Premiere von "Rear Impact" bei, einer Performance, bei der er alles in Zeitlupe zeigt.
Das Projekt MedUni Linz greift das Motto "Repair" auf und leitet es in die Medizin über. Das Rote Kreuz wendet das Motto mit einer Wasseraufbereitungsanlage und Katastrophensuchhunden praktisch an. VHS und Wissensturm starten ihr Projekt "DiGiBib" mit 12.000 Titeln, die zum Download bereit stehen, bei der Ars. Das Format NANK stellt Zukunftstechnologien vor und versucht, ein Kraftwerk mittels 3D in Schokolade zu drucken. Otelo - Offenes Technologie Labor - aus Gmunden zeigt in einem Show Case sein Repertoire.
Organisatorisches
Radio FRO begleitet das Festival medial, der usergenerierte Fernsehsender dorf will es Besuchern so einfach wie möglich machen, auf Sendung zu gehen. Sechs Gastronomen der "hot spots"-Wirte sorgen für die Besucher am Gelände der Tabakfabrik. Joachim Knoll und Uli Mayr haben die Nightline programmiert, die jeden Tag bis 4.00 Uhr früh "zeitgemäße Strömungen der Clubkultur abzudecken versucht". Ein Performance-Festival und das Rave "Electronica" am 10. September sind weitere nächtliche Projekte. (APA)
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Ars Electronica
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