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Kunst: Meidling wird Barcelona

19.03.2009 | 18:48 |  (Die Presse)

Graffiti, Theater und junge Kunst sollen im „Kabelwerk“ einziehen.

wien (g.b.).Das Vorbild ist Barcelona. Dort gibt es offene Kulturzentren für junge Kunst, die zugleich niederschwellig sind und daher im Grätzl gut aufgenommen werden. Mit dem „Palais Kabelwerk“ in Meidling soll dieser Trend jetzt auch in Wien ankommen, hofft Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Diese Woche fand die Gleichenfeier statt.

Von den Betreibern wird ausdrücklich betont, dass das Kulturzentrum in der Oswaldgasse auf den Wunsch der Anrainer zurückgeht. Denn nach der Schließung der historischen Kabelwerkfabrik 1997 wurde im Rathaus der Beschluss gefasst, aus dem acht Hektar großen Gelände einen neuen Stadtteil zu machen.

Die rund 1000 geplanten Wohnungen sind bereits errichtet und großteils bezogen, das Kulturzentrum fehlte noch – obwohl es in den vergangenen Jahren in einigen Bereichen der Fabrik schon ein reges Kulturleben gab. Da konnten sich etwa Graffitikünstler verwirklichen, „die mittlerweile Gurus der Szene sind“, so Mailath-Pokorny. So lockten Events, Ausstellungen und Konzerte in den letzten acht Jahren schon fast 700.000 Besucher an.

 

Kooperation mit New York

Durch den Neubau des Zentrums und den regulären Betrieb im Herbst erwarten sich die Betreiber aber einen neuen Kulturschub für Meidling und den Süden Wiens. Neben Theaterproduktionen (DramaX), Kabarett (Rabenhof) und Musikevents wird es enge Kooperationen mit Kulturgruppen aus New York oder Peking geben. Im oberen Teil der Anlage gibt es Ateliers und Wohnungen für Künstler, die hier auf Zeit arbeiten. „Wir wollen da keine fixen Pfründe“, sagt Erich Sperger, einer der Betreiber, zur „Presse“, „es soll ein offenes Haus sein.“

Die Stadt Wien hat für den Bau 3,4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, für den laufenden Betrieb bis 2013 gibt es insgesamt weitere 1,6 Mio. Euro.


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