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Ein zeichnender Maler

Die Erkundung des Weiblichen, der sich August Stimpfl als Maler verschrieben hat, hält jung: Dieser Tage feiert er seinen 80. Geburtstag

IMST (schlo). Aus der uneingestandenen Angst aller Männer vor der Frau wurde der Imster August Stimpfl zum Frauenmaler. Diese lebenslange Auseinandersetzung mit dem Weiblichen war aber einem ständigen Wandel unterworfen. "Am Anfang interessierte mich als Mann primär der Körper der Frau, dann immer mehr ihre Spiritualität", so Stimpfl.

Mit zunehmendem Alter unterscheidet er zunehmend weniger zwischen männlichen und weiblichen Körpern, geht es ihm mehr und mehr um das Menschenbild schlechthin, oft stilisiert zur androgynen Menschenlandschaft.
Studiert hat der Imster August Stimpfl an der Wiener Akademie bei Andersen und Boeckl. Ihr Erbe ist es, dass Stimpfl zum zeichnenden Maler - oder umgekehrt? - wurde, zum Meister der Expression, bei dem die Ratio aber als ordnendes Prinzip immer präsent ist.

Auch mit achtzig Jahren malt August Stimpfl noch immer jeden Tag. "In dieser Beziehung bin ich stur", so der einzelgängerische Oberländer, der nach wie vor süchtig ist nach dem Abenteuer Kunst, "dem Schönsten, das es gibt".
2004-03-16 16:12:21