VN Mi, 24.4.2002

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Spuren eines Künstlerlebens

Der türkische Maler Habip Aydogdu in der Galerie Sechzig

Feldkirch (VN-ag) Bei seinen Ausstellungen in Ankara und Istanbul lernte Gerold Hirn den türkischen Künstler Habip Aydogdu kennen, der nun im Gegenzug in der Feldkircher Galerie Sechzig vertreten ist.

In seiner türkischen Heimat hochdekoriert, hat der 1952 geborene Habip Aydogdu, wie er selber sagt, einen großen Teil seines Lebens mit dem Malen verbracht. Teilte er sich diese Passion für die Malerei zunächst mit dem Beruf des Grafikers und Dekorateurs, so widmet er sich seit 1987 nur noch der Kunst. Fast so lang wie die Malerei begleitet ihn mit dem Vogel ein Motiv, das sich bis in die jüngsten Arbeiten erhalten hat, wie in der Galerie Sechzig zu sehen ist. Was auf den ersten Blick an abstrakte Farbkompositionen erinnert, entschlüsselt sich im Näherkommen in symbolischen Darstellungen.

Auch wenn sich die wirklichkeitsgetreue Darstellung von Figuren und Gegenständen früherer Werke in symbolische Formen gekehrt hat, so schälen sich doch, deutlich erkennbar, immer wieder Vogelmotive aus den Farbschichten, die durch Abwischen, Abkratzen und erneuten Auftrag Tiefe und Struktur bekommen.

"Jedes Bild trägt Spuren vom Leben des Künstlers. Ich beabsichtige die Ermöglichung der gleichzeitigen Wahrnehmung des Natürlichen und Übernatürlichen und die des Realen und Surrealen. Ich versuche, die Phantasien der Traumwelt mit den bitteren Wahrheiten des Lebens zu verbinden."

Opulenz in Rot

Das dominante Rot in den Bildern ist nicht nur eine Farbe, die auch in der Palette des Hausherrn Gerold Hirn immer wieder prominent vertreten ist, sie bringt auch so etwas wie ein orientalisches Moment von Opulenz in die Bilder, sowohl was die Materialität und den teilweise pastosen Farbauftrag anbelangt, als auch in Bezug auf den intensiven Ton. Das ist aber auch schon die einzige Üppigkeit, die sich der Künstler erlaubt.

Ansonsten wirken seine Arbeiten ziemlich "europäisch" inspiriert, auch wenn eine solche Klassifizierung der verengten Geschichtsschreibung über den Orient, wie sie gerade von türkischen Künstlern der jüngeren Generation kritisch thematisiert wird, Vorschub leistet.

Arbeit von Habip Aydogdu.




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