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Abseits der Postkarte

"scapes" : Fotografie im Kunsthaus Meran, der Alpenlandschaft im Umbruch gewidmet.



MERAN. Beteiligt sind insgesamt zehn Meister des Objektivs, neben Exponenten der zeitgenössischen italienischen Fotografie Deutsche, Österreicher, Schweizer und auch ein Südtiroler. Der Ausstellung ging im Herbst die Publikumsaktion "send a card" voraus, die 350 ebenfalls erfasste Einsendungen mit "Lieblingsorten" erbrachte.

Der Blick der Fotografen ist erwartungsgemäß ein anderer als der der Postkarte. Es geht vor allem um die von Menschenhand veränderte und verfremdete Umgebung.
Vorgeführt werden Natur- und Kulturlandschaft im Vergleich (Olivo Barbieri), Mobilität, die den Blick verstellt (Franco Vaccari), Randgebiete der Stadt (Gabriele Basilico) und der Straßen (Guido Guidi) sowie die Un-Orte in der urbanen Landschaft (Gea Casolaro).

Beeindruckend die extraterrestrisch anmutende Serie "Snow Management" des Schweizers Jules Spinatsch, der auch eine "Steinigung", den Abbruch einer Steinhütte, per Video liefert. Andreas Gursky und Nikolaus Schletterer zeigen fast unberührte Gebirgslandschaften, allerdings in jahreszeitlich weniger fotogenen Momenten, und Johannes Inderst öffnet den Blick auf einen überforsteten, erstickten Wald.

Armin Linkes Film "Alpen in Bewegung" lässt Mensch und Landschaft aufeinander stoßen: Von der natürlichen bis zur exzessiv künstlichen Mobilität erforscht er die "Flüsse", die die Alpenländer heute bestimmen.
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Kunst Meran, bis 21. März, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
2004-03-14 21:00:00