26. Juni 2010 - 00:04 Uhr · Von Karin Schütze aus Berlin · Kultur

AEC verzaubert mit „Poesie der Bewegung“ in Berlin

Die „Poesie der Bewegung“ mechanischer Kunstwerke zeigt derzeit das Ars Electronica Center Linz eindrucksvoll in seiner gleichnamigen Ausstellung in Berlin auf Einladung der deutschen Volkswagen-Stiftung im Automobil Forum Unter den Linden.

Zahlreiche Gäste kamen zur Eröffnung am Donnerstag im Beisein von AEC-Leiter Gerfried Stocker und seinem Team und einer Linzer Delegation rund um Vizebürgermeister Erich Watzl.

Im Zentrum der Schau stehen zweckentbundene Maschinen und die mechanische Bewegung. „Es geht darum, mit technischen Mitteln Geschichten zu erzählen, anhand von Maschinen, die nicht rationalisieren, sondern ihrem Selbstzweck und der Ästhetik dienen“, erklärt AEC-Leiter Gerfried Stocker.

Staunen lassen insgesamt fünfzehn Arbeiten internationaler Künstler: Von Bewegung und Stillstand – oder Ewigkeit – zeugen etwa ineinandergreifende Zahnräder, deren letztes erst in Billionen Jahren zum Stillstand kommen wird. Mechanisch ausgelöst, wirbelt ein Stuhl in Zeitlupe durch die Luft. Fast kindliche Spiellust beim Besucher wecken Sandspiele oder ein Papierflockenregen, die Lichtspiele auslösen.

Für Stocker hat die Ausstellung auch eine gesellschaftliche Aussage: „Sich auf Maschinen einzulassen, die ästhetische Momente bringen, heißt, sich auf andere Paradigmen einzulassen als reine Zweckgebundenheit.“

„Beweis der Wertschätzung“

Finanziert wird die gesamte Ausstellung kostendeckend vom Berliner Gastgeber. Für Stocker auch „ein Beweis der Wertschätzung“ seitens der Volkswagen-Stiftung. Und eine Chance, in Berlin verstärkt Fuß zu fassen, wo das AEC-Futurelab bereits seit Jänner mit einer eigenen Büroeinheit vertreten ist. „Berlin ist als Markt von großer Bedeutung“, betont AEC-Geschäftsführer Diethard Schwarzmair.

Seine Fühler streckt das AEC derzeit auch mit Erfolg in den Fernen Osten aus. So sind diesen Sommer Projekte in Istanbul geplant, im Herbst in Peking, Tokio und Osaka, dem Robotik-Zentrum schlechthin. In Berlin können sich Besucher noch bis September von der Poesie der Bewegung verzaubern lassen.

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,419720
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