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Vermeer-Restitution: Stadtarchiv stellt Akten online

16.09.2009 | 11:22 |  (DiePresse.com)

"Die Malkunst" sei unter Zwang an Hilter verkauft worden, nun wird das Gemälde zurückgefordert. Die Öffentlichkeit soll sich selbst ein Bild von der Sachlage machen, so das Stadtarchiv. Es öffnet seine Akten.

Die Erben von Jaromir Czernin fordern in einem Schreiben die Restitution des Bilds "Die Malkunst" von Jan Vermeer aus dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). Die Akten zum Restitutions-Fall stellt das Wiener Stadt- und Landesarchiv online zur Verfügung. Damit soll einer interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten werden, sich selbst ein Bild von der Sachlage zu machen, teilte das Archiv am Mittwoch mit. Ein Download der wesentlichen Aktenteile ist auf der Homepage des Archivs möglich.

Die Erben nach Jaromir Czernin haben Anfang September in einem Schreiben an die Republik Österreich die Rückgabe des Bildes gefordert. Czernin hatte das Gemälde 1940 an Adolf Hitler für das geplante Führermuseum in Linz verkauft - unter Zwang, wie die Familie Czernin meint und sich dabei auf ein Gutachten des Provenienzforschers Michael Wladika beruft.

Seit 1946 befindet sich das um 1665 entstandene größte Gemälde des niederländischen Malers in Besitz des KHM. Das für die Bundesmuseen zuständige Unterrichtsministerium lässt die Kommission für Provenienzforschung und den Restitutionsbeirat den Fall überprüfen.

 


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