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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
23. Jänner 2007
14:58 MEZ
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Landesmuseum Niederösterreich 
Auf dem Weg zum "Orgien-Mysterien-Theater"
Landesmuseum Niederösterreich zeigt "Die Farblehre des o.m.theaters" über das Werk Hermann Nitschs

St. Pölten - Hermann Nitsch steht im Zentrum einer Sonderausstellung des Landesmuseums Niederösterreich in St. Pölten. "Die Farblehre des o.m.theaters" ist vom 26. Jänner bis zum 17. Mai zu sehen. Bereits 1957 hat der Künstler erste und grundlegende Ideen zu seinem "Orgien-Mysterien-Theater" (o.m.theater) entwickelt, das bis heute sein zentrales künstlerisches Anliegen und Selbstverständnis darstellt.

Das "Orgien-Mysterien-Theater"

Das o.m.theater ist eine neue Form des Gesamtkunstwerkes, mit dem reale Geschehnisse inszeniert und alle Sinneswahrnehmungen direkt angesprochen und in intensiver Weise verschränkt werden.

Dabei spielt auch die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Farbe eine vielschichtige Rolle. Anhand ausgewählter Werke und Farbobjekte (Farbskalen) sowie spezieller Farblehrtexte, die teilweise erstmals in einer Publikation im Residenzverlag vorliegen, wird der Farbkosmos des Künstlers in äußerst sinnlicher Weise sichtbar.

Werdegang

Hermann Nitsch, 1938 in Wien geboren, war Anfang der 1960er Jahre Mitbegründer des "Wiener Aktionismus". Anfang der 1970er Jahre erwarb er das Schloss Prinzendorf im niederösterreichischen Weinviertel, wo er seitdem auch lebt und arbeitet. Dort realisierte er im Rahmen des o.m.theaters u. a. 1998 ein - heftig diskutiertes - Sechs-Tages- Spiel.

1971 wurde Nitsch als Gastprofessor an die Frankfurter Kunstakademie berufen, von 1973 bis zu seiner Emeritierung lehrte er an der Hochschule für Bildende Kunst in Frankfurt. 2004 wurde ihm der Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich zuerkannt, 2005 wurde ihm der Große Staatspreis verliehen. (APA)


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