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03.03.2005 - Kultur&Medien / Ausstellung | ![]() |
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FEICHTNER GALERIE: WEISS - PLATTFORM: WIRTSCHAFT | ![]() |
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Die Farbe Weiß in all ihren Schattierungen, Nuancen und
lichtbedingten Veränderungen als eine Möglichkeit der Malerei in ihren
Grundbegriffen zu erleben: Das ist das zentrale Thema von Udo Nöger. Ohne
ins Zitathafte zu kippen, führt er eine Tradition fort, die seit der
Moderne das monochrome Tafelbild prägte. So sahen die Künstler der Gruppe
Zero im Weiß die Verkörperung des reinen Lichts. Lucio Fontana und Yves
Klein versuchten, durch Monochromie den Eindruck einer undefinierbaren
Räumlichkeit hervorzurufen. Robert Ryman bevorzugte Weiß, da es ihm auf
die Materialität der Farbe ankam, von der er nicht durch Buntheit ablenken
wollte. Nöger erforscht feinsinnig die Facetten des Zusammenspiels von
Licht, Farbe und Raum. Seine Malerei findet zudem hinter der Leinwand
statt und in Schichten aus drei Leinwänden, die hintereinander auf
Keilrahmen aufgezogen sind. In die mittlere - Fontana lässt grüßen -
finden sich unterschiedliche Formen eingeschnitten - die vordere fungiert,
da in Mineralöl getränkt, als lichtdurchlässige Membran. Nöger überführt
so das Tafelbild in eine Art Licht-skulptur. Und obschon Titeln wie
"bewegend", "lichtend" oder "spürend" (8000 bis 22.000 Euro) ein Hauch von
Esoterik anhaftet, lassen die Arbeiten kaum auf metaphysische Botschaften
hoffen. Und das ist gut so. (Bis 12. 3., Seilerstätte 19, Wien 1)
PLATTFORM: WIRTSCHAFTKunst und Wirtschaft sind längst nicht mehr strikt
getrennt: Sammeln und Sponsoring gehören zur "Philosophie" von
Unternehmen; Künstler befassen sich mit dem Erscheinungsbild der
Wirtschaftswelt und deren Einfluss auf kulturelle Entwicklungen. Gerald
Nestler spürt mit seiner Schau "umspannen" diesem Wechselgefüge formal wie
wortspielerisch nach. Selbst einst als Broker tätig, überträgt er Begriffe
von der Börse in die Kunst und umgekehrt. So zeichnet er die Zeichnung von
Aktien, beschreibt Blätter mit "Bear Spread" oder "Long Butterfly" (Namen
für Optionen des Börsenhandels). Die Besucher sind eingeladen, Optionen
abzugeben. Wer den richtigen Riecher für die Börsenentwicklung hat - ein
Monitor zeigt live den Handel eines realen Börsenmarktes -, wird am Ende
der Schau mit einer Zeichnung belohnt (150 Euro). So macht Nestler
ökonomische Prozesse sichtbar. Seine Arbeiten sind dabei weder als Kritik
an wirtschaftlichen Verhältnissen noch als Affirmation ökonomischer
Strategien zu verstehen, sondern zeugen von Neuorientierung und
Ambivalenz. So etwa "Enlitement", eine Neon-Installation (9.900 Euro), die
auf die wirtschaftliche Umorientierung in der Epoche der Aufklärung
anspielt und zugleich als Logo den ganz realen Stadtraum erhellt. (Bis
15. 3., "Plattform - Raum für Kunst", Fleischmarkt 11, Wien 1)
Manisha Jothady |
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