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Sammlung: Nichts behindert diese Kunst

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Ernst Schmid, Lebenshilfe Gmunden  Bild: Ernst Schmid

Die Kunst von Menschen mit Behinderung ist es wert, gefördert, betrachtet, diskutiert und aufgehoben zu werden. Mit dem Projekt „Arbeitstitel: art brut“ regen die Oberösterreichischen Landesmuseen den Aufbau einer Sammlung an.

 

Der Anstoß kam von Peter Assmann. Seit langem widmet der Direktor der Landesmuseen eine Woche des Jahres der gemeinsamen schöpferischen Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung. Einmal begegnete er dabei „Peter, der keinen geraden Strich zusammen-bringt, aber wunderbare Kreise setzt. Warum treffen uns diese künstlerischen Botschaften, warum irritieren und berühren sie uns?“

Es gelang, die Caritas für Menschen mit Behinderung, das Institut Hartheim, die Lebenshilfe Gmunden und das Diakoniewerk Gallneukirchen zusammenzubringen, die seit Anfang der 1990er Jahre Ateliers führen. „Deren Arbeit hat einen sozialen Anstrich, hält aber künstlerischen Ansprüchen stand“, sagt Assmann. Drei europäische Kunstpreisträger und acht Nominierte belegten Erfolg und Qualität. Die Initiative möchte erreichen, dass Künstler nicht unter dem Aspekt der Behinderung, sondern unter dem Gesichtspunkt der Befähigung gesehen werden.

Die Sammlung ergibt sich aus einem vielstufigen Prozess. Jedes Atelier zeigt Werke seiner Künstler im Monatsrhythmus in einer Schau in Schloss Hartheim. Den Auftakt macht heute um 17 Uhr die Eröffnung einer „Hartheim-Revue“, die „in einem Rundgang diskutiert wird“, wie Georg Starhemberg, Obmann des Vereins Schloss Hartheim, sagt.

Der Diskurs unter Künstlern und Kunsthistorikern führt zu einer Auswahl, die im Monat darauf in der Anderen Galerie der Linzer Landesgalerie präsentiert wird. Am Ende steht die große „Auswahl“-Schau am 9. Juni in Hartheim, die den Anfang der Sammlung bildet.

„Künstler brauchen das Podium, das ist ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung“, sagt Christa Schrauf, die Rektorin des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen. „Im europäischen Vergleich haben wir da noch Aufholbedarf.“

Für Peter Assmann ist „die Auseinandersetzung mit der Kunst von Menschen mit Behinderung wichtig“, auch im Hinblick auf jene zentralen Aspekte, „mit denen die Gesellschaft heute zu kämpfen hat, nämlich mit der Frage der Inklusion und der Exklusion. Wen wollen wir in unserer Gesellschaft haben, wen wollen wir ausschließen?“ (beli)

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    von herbertw, 23.01.2011 12:26 Uhr
    … in der katastrophalen Situation sein sollte, über nichts mehr nachzudenken, oder über nichts mehr...
  • ich geb dir schon recht,
    von mitreden, 23.01.2011 12:25 Uhr
    daß diese blätter sich teilweise vom übrigen niveau abheben. leider wird aber immer mehr...
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    Und verträgt sich...
  • Pilatus
    von Ameise, 23.01.2011 12:18 Uhr
    Sie besorgen sich Hintergrundinformationen,die nicht jeder hat.Da lässt sichs dann natürlich...
  • Der Kochtopf
    von eulenauge, 23.01.2011 12:08 Uhr
    ist eine nicht zu unterschätzende Errungenschaft der Menschheitsgeschichte. Mit Glasperlen...
  • lichtwesen wie du
    von mitreden, 23.01.2011 12:03 Uhr
    brauchen keine irdische nahrung mehr.....
 
 
 
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