MAK-Schau

Nur vier der "100 besten Plakate" aus Österreich

23. November 2010, 13:50
  • Artikelbild: "Insects 09": Gestalter: 3007 / Eva Dranaz / Jochen Fill, Auftraggeber: rhiz - bar modern, Wien - Foto: MAK

    "Insects 09": Gestalter: 3007 / Eva Dranaz / Jochen Fill, Auftraggeber: rhiz - bar modern, Wien


MAK-Direktor Peter Noever plädiert für wildes Plakatieren

Wien - Zum fünften Mal vereint heuer die Ausstellung "100 beste Plakate" die Gewinner des entsprechenden Wettbewerbs aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Wiener MAK. Dabei haben sich an der Ausschreibung 2009 in Summe 484 Einreicher mit 1.600 Plakaten beteiligt. Eine Fachjury wählte davon 100 Exemplare aus, von denen 65 aus Deutschland, 31 aus der Schweiz und nur 4 aus Österreich stammen. Diese eklatante Unterrepräsentierung Österreichs liege nicht an den Kreativpersonen, sondern an den Strukturen, meint Kurator Peter Klinger.

  • MEHR ZUM THEMA
  • weg:Fernweh? Jetzt buchen auf austrian.com

Viele der Agenturen in Österreich würden erst gar nicht einreichen, weil der Wettbewerb auf einem brancheninternen Punkteranking nicht sehr hoch gelistet sei. Und so sind überproportional viele Werke aus den Nachbarländern im MAK vertreten. Dabei zeige sich eine klare Entwicklung weg vom typographischen Experiment, so Klinger: "Heuer geht der Trend eindeutig in Richtung Bildkraft."

"Freies Plakatieren ist ein wesentlicher Punkt in der Geschichte des Plakatierens"

Deshalb findet sich im MAK ein im Wortsinn buntes Kompendium an teils humorvollen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen, grafischen Experimenten und klassischen Veranstaltungsankündigungen, die oftmals mit den Wechselspiel aus menschlichem Gesicht und architektonischen Elementen arbeiten. Dabei sind die Exponate nicht nur stupide an den Wänden der Ausstellungshalle platziert, sondern auf von Studierenden der Hochschule für Gestaltung in Offenbach kreierten weißen Kuben und Prismen.

Aus Anlass der Schau hielt MAK-Direktor Peter Noever am Dienstag vor Journalisten ein Plädoyer für das freie, wilde Plakatieren, das gerade in Wien eingeschränkt werde: "Freies Plakatieren ist ein wesentlicher Punkt in der Geschichte des Plakatierens." Schließlich sei ein Plakat ein direktes, heißes und nicht notwendigerweise kommerzielles Medium, das nicht durch Monopolisierung und Beschneidung der möglichen Flächen beschränkt werden dürfe. (APA/red)


"100 beste Plakate 09. Deutschland Österreich Schweiz" im MAK, Stubenring 5, 1010 Wien. Eröffnung am Dienstag, 23. November um 20 Uhr. Bis 9. Jänner 2011 mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, dienstags von 10 bis 24 Uhr. Ausstellungskatalog "100 beste Plakate 09. Deutschland Österreich Schweiz", 212 Seiten, Verlag Hermann Schmidt Mainz 2010, 34,80 Euro.

weitersagen:
drucken
23.11.2010 20:46
!!!RHIZ PLAKATE SIND KLASSE!!!

hätte ich sie doch nur gesammelt...

Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.