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21. August 2009
16:30 MESZ

Hinweis:
R.I.P - Ausstellungseröffnung am Freitag, 21. August, 19 Uhr, Bildetage, Barichgasse 6, 1030 Wien. Ausstellungsdauer: 22. August bis 3. September

 

Repräsentationen des Todes
"R.I.P. Requiescat in Pace" lautet der Titel einer Fotoausstellung Günther Brandstetters in der Wiener Bildetage - Eröffnung: 21.08., 19 Uhr

"R.I.P. Requiescat in Pace" - was sonst nur auf Grabsteinen zu sehen ist, hat der Fotograf und Kommunikationswissenschaftler Günther Brandstetter zum Titel seiner Fotoausstellung in den Räumlichkeiten der Wiener Offspace Bildetage gemacht. Mit seiner Arbeit hinterfragt er, wie jenes Bild aussehen soll, dass uns nach unserem Tod repräsentiert.

Tabuisierte Themen

Der Künstler hat Menschen auf jene Art fotografiert, wie sie sich selbst wünschen, am Ende ihres Lebens der Welt in Erinnerung zu bleiben. Nackt, auf einem Grabstein sitzend. Rauchend, nach einer durchzechten Nacht. Umgeben vom Schönsten, was die Welt zu bieten hat - Blumen und dem Blick eines geliebten Menschen. Brandstetter geht nicht nur auf künstlerische, sondern auch auf wissenschaftliche Weise an das Tabuthema Tod heran. Üblicherweise wird nach dem Sterben das Foto für das Partebild von den Angehörigen ausgesucht.

Identitätfindung

Dieses "letzte" Bild eines Menschen wird meist aus dem Entstehungskontext genommen, soll aber dennoch für die ganze Person beziehungsweise deren Leben stehen. Brandstetter fragt sich, warum man sich nicht selbst aussuchen sollte, wie man der Welt letztendlich in Erinnerung bleiben will. Im Vordergrund steht dabei die Beschäftigung mit der eigenen Identität und Sterblichkeit.

Offspace für Fotokunst

Die Bildetage existiert seit 2007 und wurde von Klaus Bock, einem Fotokünstler aus Wien, gegründet. Mit im Team sind außerdem Karolina Radenković und Magdalena Winkler. Die Bildetage versteht sich als Ort, zu dem Künstlern und Publikum jeglicher Art einen barrierefreien Zutritt haben. Die Bildetage ist nicht nur Präsentationsort, sondern sieht es auch als ihre Aufgabe, gemeinsam mit den Künstlern Ausstellungskonzepte zu erarbeiten. (Maria Kapeller, derStandard.at, 22.08.2009)

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