11.01.2002 14:38:00 MEZ
Ab Montag wird am Mönchsberg gebaggert
Bauarbeiten fürs MaM beginnen - Finanzierungs- und Betreiberkonzept wird im Februar präsentiert

Salzburg - Mit den Bauarbeiten für das baureife und ausfinanzierte Projekt eines Museums der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg (MaM) wird ab Montag, 14. Jänner, begonnen. Dies wurde nun bei einem Gespräch zwischen Vertretern der Stadt Salzburg und des Landes Salzburg festgelegt. Das von der Stadt forcierte Finanzierungs- und Betreiberkonzept für das Museum im Berg werde erst am 4. Februar vorgelegt werden können, betonte Stadtrat Johann Padutsch (BL).

Landeshauptmann Franz Schausberger (V) und Landesrat Othmar Raus (S) erklärten, die Mittel des Bundes für das Museum der Moderne auf dem Mönchsberg seien mit der Auflage zur Verfügung gestellt worden, dass das Museum Ende 2003, Anfang 2004 fertig gestellt sein solle. Auch der Vertreter des Bundes, Sektionschef Franz Loicht, unterstrich, dass dieser Fertigstellungstermin unbedingt eingehalten werden müsse. Deshalb solle so rasch wie möglich mit allen notwendigen Baumaßnahmen begonnen werden. Außerdem drohe bei einer weiteren Verzögerung eine steuerliche Verschlechterung, sagte Schausberger.

Am Berg, im Berg

Die Landesvertreter sicherten nochmals zu, dass das Museum der Moderne am Mönchsberg so realisiert werde, dass jederzeit ein Museum im Berg möglich sein könne. Dafür müsste jedoch erst das von der Arbeitsgruppe bisher noch nicht fertig gestellte Betreiberkonzept vorliegen.

Strittig sei ferner die vergaberechtliche Frage für das Hollein-Projekt. Ein von der Arbeitsgruppe im Einvernehmen in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bei der Wiener Firma Weiss-Tessbach und ein weiteres Rechtsgutachten des Vorsitzenden der Bundesvergabekontrollkommission Univ.-Prof. Michael Holoubek komme nämlich zum Schluss, dass eine Direktvergabe des Planungsauftrages für das Museum im Mönchsberg an Hans Hollein auf Grund der derzeitigen Rechtslage nicht zulässig sei. Auch wenn Juristen der Stadt eine andere Meinung vertreten, sei diese Frage zumindest äußerst strittig zu beurteilen, war Konsens der Gesprächsteilnehmer.

Zahlenspiele

Im Verlauf des Gespräches erinnerte Schausberger daran, dass sich die Stadt bereit erklärt habe, die Trägerschaft für das Museum im Berg zu übernehmen und die Errichtungs- und Betriebskosten zu quantifizieren. Ursprünglich war von Errichtungskosten von rund 1,3 Milliarden Schilling (94,5 Mill. Euro) und jährlichen Betriebskosten von rund 170 Millionen Schilling die Rede gewesen. Im September wurde jedoch eine abgeschlankte Variante ins Spiel gebracht, für die es jedoch kein präzises Zahlenmaterial gebe. Es wäre nicht sinnvoll Verhandlungstermine mit dem Bund zu vereinbaren, bevor diese Zahlen vorliegen. (APA)


Quelle: © derStandard.at