Wenn Musik oder Literatur zu Bildern werden: Visuals von "4youreye" (oben) und des Kollektivs Strukt, zu sehen im Odeon beim Symposion "Quer" .
Departure fördert nicht nur: Mitunter tritt die Wiener Servicestelle für die Creative Industries auch als Veranstalter auf. 2009 organisierte man einen Kunstschwerpunkt, in dessen Rahmen internationale Kuratoren Ausstellungen in Galerien realisierten. Nun, von 11. bis 13. März, folgt im Odeon Quer, ein prominent besetztes Symposium samt Labor für Interkreativität. Kunstschaffende aus verschiedenen Bereichen und Kreative sollen Möglichkeiten für spartenübergreifende Zusammenarbeit erörtern.
"Interkreativität" ist für Christoph Thun-Hohenstein, den Geschäftsführer von Departure, unverbrauchter Ausdruck: Die Sichtung verwandter Begriffe wie Inter- bzw. Transdisziplinarität, Intermedia bis hin zu Gesamtkunstwerk zeige, dass ein neues Wort auch als Chance begriffen werden könne, maßgebliche Kriterien für die Bewertung spartenübergreifender Ansätze herauszuarbeiten: "Erstaunlicherweise berührt gerade die Frage des Gesamtkunstwerks - der heute ja in der Regel mit Vorsicht oder Skepsis begegnet wird - einen zentralen Punkt für eine zeitgemäße Diskussion von Interkreativität, indem offenbleibt, ob das Gesamtkunstwerk das Ergebnis der spartenübergreifenden Arbeit eines singulären Genies ist oder Resultat des Zusammenwirkens mehrerer Künstler beziehungsweise Kreativer aus verschiedenen Bereichen ist."
Die Devise sei, erklärt Thun-Hohenstein, "open creativity": eine in alle Richtungen offene Kreativität, die aus bunter Vielfalt nicht Einfalt, sondern eine Tugend mache. "Das singuläre Genie, das alles dominiert, ist in der Gegenwart vermutlich weniger gefragt als schöpferische Teamarbeit. Nicht nur auf die eigenen Ideen, auch auf die Ideen der anderen kommt es an. Aus heutiger Sicht verdienen daher Projekte, zu denen sich zwei oder mehrere Kreative zusammenfinden, besondere Beachtung."
Gerade die Leichtigkeit digitaler Produktion ermögliche innovative Ansätze. Thun-Hohenstein spricht von "ungeahnten Möglichkeiten" - und warnt zugleich vor der "Verherrlichung von Interkreativität als Selbstzweck" , denn falsch aufgesetzte Projekte könnten leicht nach hinten losgehen.
Daher sollen beim Symposion Quer u. a. Grundregeln für das Gelingen interkreativer Projekte herausgearbeitet werden. Zudem will Thun-Hohenstein die Kreativen zur Zusammenarbeit motivieren. Denn es gäbe zwar zahlreiche Querverbindungen zwischen bildender Kunst, Design und Architektur, aber nach wie vor werde in vielen Sparten "zu wenig über den eigenen Tellerrand geschaut".
Im Odeon werden insgesamt vier Themen abgehandelt. Es gibt Paneldiskussionen, Vorträge und moderierte Gespräche, Performances (z. B. von numen / for use) und ein Labor zur Visualisierung von Literatur: Das Kollektiv Neon Golden wagt sich an Thomas Bernhards Frost, Starsky an Elfriede Jelineks Die Kinder der Toten. Das zweigeteilte Samstagsprogramm wurde zusammen mit sound:frame - festival for audio:visual expressions konzipiert. Am Vormittag geht es um die Visualisierung von Musik als innovative Kunstform. Hintergrund ist das lied lab 2010: hugo wolf festival, das Departure in Kooperation mit dem ORF Radiokulturhaus veranstaltet. (Thomas Trenkler, SPEZIAL - DER STANDARD/Printausgabe, 06./07.03.2010)
Von 11. bis 13. März, Odeon, 2., Taborstraße 10. Eintritt frei
http://quer.departure.at
11. März, 13.30-21.00: Gestalten ohne Grenzen u. a. mit Matali Crasset, Diedrich Diederichsen, Hans Hollein, Saskia Hölbling, Erwin K. Bauer, Dorit Margreiter, Helga Schania.
12. März, 13.30-19.00: Bühne frei für Interkreativität u. a. mit Roland Geyer, Heimo Zobernig, Thomas Beck, Sven Jonke, Markus Schinwald, Franz West, Andrea Schurian.
13. März: 11.00-13.30 Visualisierung von Musik als innovative Kunstform mit Victoria Coeln, Eva Fischer, Alexander Horwath‚ Claudia Rohrmoser, 14.30-19.00 literatur lab - Vom Hörbuch zum Sehbuch u. a. mit Neon Golden, Thomas Stangl, bljak!, Starsky, Katrin Röggla, Marlene Streeruwitz.
Anlässlich
seiner Personale mit vorwiegend älteren Arbeiten auf Papier sprach der
deutsche Malerfürst Markus Lüpertz vor Publikum über seine Kunst-Ideale
Magazinbericht über Shortlist, eine Favoritin und eine baldige Entscheidung zur Leitung des Museums
Mehr
als 200 Spitzenwerke aus 150 Jahren Kunstgeschichte: Während seines
Umbaus verborgt das Kunstmuseum Winterthur ein "Best-of" seiner Sammlung
Ausstellung widmet sich Video-Loop - "Performance Nite" als verspätete Eröffnungsparty
Ein Deal mit einer Investmentfirma rettet die verschuldete US-amerikanische Starfotografin
Bei Auktion von Sotheby's in Amsterdam
Ein Aktionskünstler will den Polen die Angst vor dem Aussprechen des Tabu-Wortes nehmen
Aktionskünstler
Journalismus-Fotoausstellung - Von 11. März bis 25. April 2010
Im Museum Moderner Kunst Wien reflektiert man Kunst und Fernsehen
Französin mit dem schwedischen Hasselblad-Preis für Fotografie ausgezeichnet
Anlässlich
der Ausstellung "Changing Channels" im Mumok spricht
ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz über alte Fernsehzeiten und neue
Programme
Ausstellung zu Aquarellmalerei mit begleitendem Wettbewerb
Zum
dritten Mal zeigt die Kunsthalle mit "Lebt und arbeitet in Wien", was
und wer die lokale Szene ausmacht und wo diese ihre spärliche Freizeit
verbringt
Die arbeitsgruppe 4 war die erste und legendärste Architekten-Boygroup des Landes - In einer Ausstellung im AZW lernt man die Gründe kennen
Zum Saisonauftakt verteilte "Im Kinsky" ein Aufgebot an Meisterwerken zum Gegenwert von fast sechs Millionen Euro
Arbeiten auf Papier als neue Sektion der Tefaf in Maastricht. Ab 12. März mit starker Österreich-Delegation
Architekt
Raimund Abraham, ein Befürworter des Einfachen und Sinnfälligen in der
Baukunst, wirkte als Künstler, Anreger und Lehrer
Spiel
mit künstlerischen Formaten: Annja Krautgasser arbeitet an den Grenzen
von Film, Video, bildender Kunst und nicht zuletzt Performance
Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.