Preise für zeitgenössische Kunst in Innsbruck
verliehen
Premiere für Erwin Koler: Der neue
Kulturlandesrat überreichte gestern erstmals die
Preise des Landes für zeitgenössische Kunst.
Artikeltext: Für Koler ist Kunst von heute
"ein Kind der Freiheit, das sich an keine Vorgaben
hält, nicht bequem ist, den Finger oft schmerzhaft
auf den Nerv der Zeit legt, aber auch zum Dialog
anregt". Und dieser sei dem offiziellen Tirol sehr
wichtig, so Koler, was sich nicht zuletzt in den
seit zehn Jahren vergebenen Preisen für
zeitgenössische Kunst niederschlage.
Der
mit 5500 Euro dotierte Hauptpreis geht heuer an
Martin Walde (49), dessen vor wenigen Tagen zu
Ende gegangene Personale in der Innsbrucker
Taxisgalerie ein großer Publikumserfolg
war.
Der international umtriebige Tiroler
ist multimedial der Phänomenologie der Veränderung
auf der Spur. Walde ist ein genialer Spieler mit
Ambivalenzen, mit Doppelbödigem, Prozesshaftem. Er
inszeniert in seinen poetischen, gern interaktiven
Installationen das Kippen von Bedeutungen, wodurch
der Betrachter aufgefordert ist, ganz persönlich
Stellung zu beziehen.
Die drei mit je 2250
Euro dotierten Förderpreise gehen an Fatima
Bornemissza, Annja Krautgasser und Christoph
Raitmayr.
Zwischen Anziehung und Abstoßung
lavieren die zarten Silikonskulpturen der
28-jährigen Innsbruckerin Fatima Bornemissza,
einer Franz-Graf-Schülerin. Die 35-jährige
Hallerin Annja Krautgasser ist Medienkünstlerin,
ihre Arbeit ist an der Schnittstelle zwischen
bildender Kunst, Mode und Musik angesiedelt.
Markenzeichen des 29-jährigen Christoph Raitmayr
sind aus architektonischen Versatzstücken gebaute
Collagen, die Mikrokosmen der Moderne beschreiben.