3. Februar 2006

Preise für zeitgenössische Kunst in Innsbruck verliehen

Premiere für Erwin Koler: Der neue Kulturlandesrat überreichte gestern erstmals die Preise des Landes für zeitgenössische Kunst.

Artikeltext: Für Koler ist Kunst von heute "ein Kind der Freiheit, das sich an keine Vorgaben hält, nicht bequem ist, den Finger oft schmerzhaft auf den Nerv der Zeit legt, aber auch zum Dialog anregt". Und dieser sei dem offiziellen Tirol sehr wichtig, so Koler, was sich nicht zuletzt in den seit zehn Jahren vergebenen Preisen für zeitgenössische Kunst niederschlage.

Der mit 5500 Euro dotierte Hauptpreis geht heuer an Martin Walde (49), dessen vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Personale in der Innsbrucker Taxisgalerie ein großer Publikumserfolg war.

Der international umtriebige Tiroler ist multimedial der Phänomenologie der Veränderung auf der Spur. Walde ist ein genialer Spieler mit Ambivalenzen, mit Doppelbödigem, Prozesshaftem. Er inszeniert in seinen poetischen, gern interaktiven Installationen das Kippen von Bedeutungen, wodurch der Betrachter aufgefordert ist, ganz persönlich Stellung zu beziehen.

Die drei mit je 2250 Euro dotierten Förderpreise gehen an Fatima Bornemissza, Annja Krautgasser und Christoph Raitmayr.

Zwischen Anziehung und Abstoßung lavieren die zarten Silikonskulpturen der 28-jährigen Innsbruckerin Fatima Bornemissza, einer Franz-Graf-Schülerin. Die 35-jährige Hallerin Annja Krautgasser ist Medienkünstlerin, ihre Arbeit ist an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst, Mode und Musik angesiedelt. Markenzeichen des 29-jährigen Christoph Raitmayr sind aus architektonischen Versatzstücken gebaute Collagen, die Mikrokosmen der Moderne beschreiben.

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Quelle: TT
 
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