Der Siegeszug der Elektrizität | |
Rund 70 Objekte veranschaulichen den unaufhaltsamen Weg der Heizspirale in unseren elektrifizierten Alltag. |
Ein Knopfdruck, und man ist ans
dahinterliegende Netz, an die Elektrizität, angeschlossen. Und mit diesem
kleinen Knopfdruck können die Ausstellungsbesucher das Unsichtbare
sichtbar machen. Den verborgenen Ort der Heizspirale herausfinden. Auf schematisch dargestellten Objekten, wie beispielsweise einem
Wasserkocher, wird auf hinterleuchteten Plexitafeln das Innenleben des
Gerätes sichtbar. Kuratorin Roswitha Muttenthaler geht es um den Bezug
zwischen menschlichen Handlungen und Technikentwicklungen. Durch Zufall
stieß sie bei ihren Recherchen auf alte Heizplatten und war von den offen
liegenden Windungen der Heizspiralen fasziniert. Das "scheinbar Periphere,
das nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist", wurde von ihr ins
konzeptuelle Zentrum der Ausstellung gerückt.
Mehr als 70 Objekte aus dem Museumsdepot, vom Boiler bis zum Brennstab
- auch ein durchgebranntes Heizkissen ist vertreten - werden nun
präsentiert. Eine Fülle von Broschüren verdeutlicht die intensiven
Werbekampagnen und die aufklärende Informationstätigkeit, die die
allgemeine Durchsetzung der neuen Stromgeräte zum Ziel hatten. Das wandernde Element
Der Haushalt wurde mobil. Das zentrale Herdfeuer wurde durch viele
Wärmequellen abgelöst. Bereits im Jahr 1912 bot die Firma Siemens
Schuckert einen kompletten Kochtisch mit ungeheurer Gerätevielfalt an. Ein
Luxus-Objekt für die Eliten. In der Zwischenkriegszeit, als die Konkurrenz zwischen Gas und
Elektrizität noch unentschieden war, versuchte man unentwegt, breiter zu
produzieren, die Massen mit neuen Produkten zu erreichen. Nun war nicht
mehr nur Vielfalt gefragt, sondern auch Multifunktionalität, wie eine
Werbung für Sockentrockner - dahinter steckt ein ganz normaler Fön -
anschaulich zum Ausdruck bringt. In drei thematischen Blöcken zum Wärmen und Heizen, zum Kochen sowie
zur Reinigung und Pflege zeichnet die Ausstellung die Geschichte und
Durchsetzung der Elektrifizierung des Haushalts nach, bis wir bei der
allgemeinen Akzeptanz der elektrischen Geräte in den 60er Jahren angelangt
sind. Link: Technisches Museum Wien | ||||||