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Wenn das
Öffentliche zu privat wird Architekturstudenten und Fachleute diskutierten im
Innsbrucker Zukunftszentrum über den Einfluss von Interessensgruppen auf
die Stadtentwicklung. Politischer Wille zählt Den Architekten Christoph Achammer und Reinhard Honold ging es vor allem um Fragen wie: Welches Menschenbild liegt dem Design von Bauten zugrunde? Wie kann man in den verdichteten städtischen Wohnbau etwas von der Selbstbestimmtheit des "Häuslbauens" einbringen? Welche Qualitäten soll die Stadt als Ausdruck konzen-trierten Zusammenlebens haben? Wie können die Interessen der Akteure aus Wirtschaft, Politik, Kultur in einem ausgewogenen Verhältnis in die Gestaltung der Stadt einfließen? Einig war man sich, dass ein klarer politischer Wille und eine konsequente Umsetzung notwendig sind, um etwas zu bewirken. Nur so ist zu erklären, warum etwa in den städtebaulich wenig vorbildlichen USA behindertengerechtes Bauen eine Selbstverständlichkeit ist. Gefahren für das Stadtleben ortete man in der Privatisierung öffentlicher Räume. Dass der Sillpark einer der lebendigsten Plätze der Stadt ist, obwohl er abends und an Sonntagen geschlossen ist, sagt einiges über fehlende räumliche Nischen in Innsbruck aus. Der bekannte britische Politologe Paul Hirst brachte in seinem Vortrag Extrem-beispiele aus den USA, wo Bebauungen von Stadtgröße um Verkehrsknoten, Einkaufs- und Bürozentren herum entstehen, die gar keine öffentlichen Räume mehr aufweisen und der Wohnbevölkerung keine identitätsstiftenden Angebote machen, wie eine echte Stadt das tut. Gesichtslosigkeit droht Besonders auf der Südhalbkugel der Erde sind gewachsene Städte außerdem durch extremen Zuzug gefährdet. Anders als bei der explosionsartigen Stadtentwicklung im Europa des 19. Jahrhunderts kann dieser Zustrom nicht mehr über integrative Institutionen eingebunden werden und bleibt gesichtslos am Rand. 2003-06-09 15:46:31 |
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