Große Kunst im Steinbruch
Abstrakter Kunst. Alexander Steinwendtner verbindet moderne Malerei mit altem Stein.
Lena Scholz Salzburg (SN). Für seine Sommerausstellung „Tag2“ hat sich Alexander Steinwendtner erneut einen besonderen Ort ausgesucht. Zum zweiten Mal präsentierte der gebürtige Salzburger Künstler gestern, Freitagnachmittag, 50 Arbeiten seiner aktuellen Serie „Random“ an den glatten Mauern eines Adneter Steinbruchs. Die Malereien waren einen Tag zu sehen.
In einer alten Schmiede mitten im Wald richtete sich Steinwendtner vor drei Jahren sein Atelier ein. Bis Kriegsende wurde der historische Bau als Teil des nahen Marmorbruchs genützt. Heute malt, schleift, und sägt Steinwendtner in dem notdürftig renovierten Gemäuer an seinen großformatigen Bildern. „Seit einem Blitzeinschlag sorgt nur mehr ein kleiner Generator für Licht und Wärme“, erzählte er im SN-Gespräch. Für ein ungestörtes Arbeiten mitten in der Natur, nimmt Steinwendtner die harten Bedingungen aber gern in Kauf. Nach Abschluss seines Studiums an der Universität für Angewandte Kunst Wien hat er unterschiedliche Materialien ausprobiert.
Dienten vor zehn Jahren noch Plastikfolien und Leder als Bildgrund für seine abstrakte Malerei, kommen in seinen jüngsten Arbeiten auch Holz und Stein zum Einsatz. „Ich bin jemand, der sehr gern haptisch arbeitet“, sagt Steinwendtner. Mit einer Motorsäge schneidet er Gitterstrukturen in zuvor gefärbte Holzplatten. Die Fräslinien setzt er in Kontrast mit farbig pigmentiertem, aufgetragenem Steinmehl aus dem Adneter Marmorbruch. Zwei ortsansässige Steinmetze helfen ihm bei der Auswahl des schwer zu bearbeitenden Materials. Obwohl der auch in Amerika tätige Künstler weiterhin nach neuen Werkstoffen sucht, wird ihn der Marmor noch länger begleiten.