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derStandard.at | derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
28. Oktober 2008
13:27 MEZ

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FIAC 2008

 

Ausschnitt aus einer der Performances Oleg Kuliks (New York, 1997)


Selten geäußert: "Sodomie"-Verdacht gegen Künstler
Oleg Kulik thematisiert Grenzen zwischen menschlichen und tierischen Wesen - Zollbeamte veranlassten Polizei, seine Bilder auf der FIAC abzuhängen

Paris - Auf Frankreichs größter Messe für zeitgenössische Kunst hat die Polizei Fotos eines renommierten russischen Künstlers abgehängt, auf denen Sex mit Tieren nachgestellt wird. Die Staatsanwaltschaft habe den Einsatz auf der FIAC am Freitag angeordnet, nachdem Hinweise von Zollbeamten eingegangen waren, wie die Veranstalter der Messe im Pariser Grand Palais am Montag mitteilten.

Das Einschreiten der Polizei habe die Kunstwelt "geschockt", sagte FIAC-Chef Martin Bethenod. Die Bilder des Russen Oleg Kulik verfügten bereits seit den 90er Jahren einen "unbestreitbaren künstlerischen Wert".

Auf einigen der rund 30 beanstandeten Fotos stellt Kulik nackt Sexualverkehr mit Tieren nach: Bethenod zufolge befördern sie aber nicht Sodomie, sondern gehen der Frage nach, wo die Grenzen zwischen menschlichen und tierischen Wesen liege. Die Fotos seien der bildnerische Teil zu Live-Performances von Kulik seit den 90ern, bei denen sich dieser nur mit einem Halsband bekleidet wie ein Hund auf Menschen stürze. (APA/red)

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