Ein ganz bisserl Woodstock
Heinz Bayer salzburg (SN). Ist Kunst ein Becher Joghurt? Nicht mehr, und nicht weniger? Zumindest existiere die „gleiche Zugangsbarriere, nämlich der Preis“, sinnierten der Vorstand der „szene salzburg“, Leo Fellinger, und Intendant Michael Stolhofer am Donnerstag.
Und dann erläuterten sie ganz im Sinne von Woodstock und mit dem damals gesagten legendären Satz: „From now on this is a free festival.“ Bezogen auf die Sommerszene 2011 heißt das: Weder für die Tanz- noch die Theaterangebote wird Eintritt verlangt. Aus organisatorischen Gründen gibt es aber Einlasskarten.
Energie und der Umgang damit, Geld und die Auswirkung monetärer Kraft auf die Kunst sind zentrale Themen bei den 21 Produktionen, die von 23. Juni bis 14. Juli auf dem Domplatz, dem Kapuzinerberg, im Steintheater Hellbrunn, im republic, der ARGEkultur, dem Toihaus, im Franziskischlössl und in den Kavernen 1595 zu erleben sein werden. Für alle, die sich den kompletten Überblick und das logistische Rüstzeug zum Navigieren durch den Sommer verschaffen wollen, besteht am Dienstag, 24. Mai, ab 19 Uhr im republic bei einer kleinen Festivität die Möglichkeit dazu.
Den Auftakt macht Davis Freeman im republic (22. Juni, 21 Uhr) mit „Investment“, einer „Zusammenführung von Tanz, Theater und Geldvermehrungskursus“.
Noch einmal aktiviert wird die Installation von Mette Ingvartsen, „The Light Forest“, auf dem Kapuzinerberg. Eine zentrale Rolle im Bereich der Installationen spielt das Franziskischlössl (Paul Horn/ Veronika Barnas: „Verloren“). Das republic wird als fixer Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte adaptiert.
Zurück zum Joghurt und zum Preis dafür. Im Fall der Sommerszene fallen Kosten von 600.000 Euro. Die werden aus dem Jahresbudget von zwei Mill. Euro bestritten. Der Verzicht auf Eintritte im Sommer sei leistbar, weil es „die wirtschaftliche Situation des Hauses zulässt“, sagte Fellinger.