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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
28. Mai 2009
12:39 MESZ


Muzeum Sztuki, Lodz, Ul. Wieckowskiego 36. 26. 5. - 23. 8.

 

"Metal Worker", Plakat von Laibach in der Schau "Ausstellung Laibach Kunst - Recapitulation 2009".


Laibach Gesamtkunstwerk
"Recapitulation 2009"-Ausstellung der "Laibach-Kunstmaschine" im Muzeum Sztuki in Lodz - mit spektakulärem Multimedia-Event

Durch die Übernahme von Zeichen und Symbolen totalitärer Systeme, nicht nur von der damaligen jugoslawischen Regierung verboten, sondern auch international ambivalent rezipiert, hat die 1980 gegründete Band Laibach mittlerweile musealen Status erreicht: Ihre Bildsprache steht im Zentrum einer Schau, die sich unter dem Titel "Ausstellung Laibach Kunst - Recapitulation 2009" der "Laibach-Kunstmaschine" nähert.

Als musikalischer Teil des Kunstkollektivs NSK (Neue Slowenische Kunst) hat sich die Band Laibach in den 1980er-Jahren bereits weit über die damaligen jugoslawischen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Aufgrund provokativer (bildnerischer und performativer) Statements immer wieder mit Aufführverboten belegt, wurde ihre ideologisch überladene Bildsprache von Slavoj Zizek rehabilitiert, indem er ihre Überidentifikation mit totalitären Systemen als eine deren mächtige Symbolik aushöhlende, subversive Strategie beschrieben hat.

Die Ausstellung in Muzeum Sztuki fokussiert die für die Band typischen martialischen Motive, die diese auch auf Postern, Gemälden und grafischen Arbeiten verbreitete. Versammelt werden aber nicht nur Archivmaterialien, sondern auch neue Arbeiten des Kollektivs, auf denen sie ihre eigenen, älteren Werke sowie die gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustände kommentieren. Während eine kurze Performance der Band die Ausstellung eröffnet, lädt man am 27. Mai in die Philharmonic Hall in Lodz, wo dann das Projekt "Laibachkunstderfuge" Premiere hat. Es handelt sich dabei um die Neuinterpretation eines unvollendeten Werkes von Johann Sebastian Bach, das die Band - ihrem neuen Status entsprechend - als einen spektakulären 80-minütigen Multimedia-Event inszeniert. (cb / DER STANDARD, Printausgabe, 28.5.2009)

 

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