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Franz-Marc-Gemälde an jüdische Vorbesitzer zurückgegeben

23.03.2009 | 10:08 |  (DiePresse.com)

Die niedersächsische Landesbank gibt das Bild den Erben des jüdischen Schuhfabrikanten Heuss zurück. Vorerst bleibt es im Museum Hannover. Es sei keine juristische Verpflichtung, so die Bank.

Die niedersächsische Landesbank Nord/LB hat das Franz Marcs Gemälde "Kinderbild (Katze hinter einem Baum)" an die Erben der jüdischen Vorbesitzer zurückgegeben. Das berichtet die "Hannoversche Allgemeinen Zeitung". Vorerst bleibt das Bild als Dauerleihgabe im Sprengel Museum Hannover ausgestellt.

Die Rückerstattung sei eine moralische, aber keine juristische Verpflichtung, heißt es aus der Nord/LB-Sprecher. Das Gemälde stammt aus der Kunstsammlung des jüdischen Schuhfabrikanten und Kunstsammlers Alfred Hess. Dessen in England lebende Enkelin Anita Halpin hat ihre Bereitschaft signalisiert, das Bild dem Sprengel Museum dauerhaft zu überlassen. Die nun erfolgte Rückgabe ist die zweite an die Hess-Erben nach der Restitution von Kirchners "Berliner Straßenszene" aus dem Brücke-Museum.

Marcs Bild ist 1936 aus einer Ausstellung in der Kestnergesellschaft Hannover in den Besitz des hannoverschen Unternehmens Pelikan gelangt. Die Umstände sind bis heute unklar. Den Schätzwert des Gemäldes wollte der Sprecher nach Angaben der Zeitung nicht nennen.

Teuerst Marc-Bild: 18 Millionen Euro

Das teuerste je verkaufte Bild von Marc, "Weidende Pferde III", brachte im Vorjahr einen Erlös von rund 24,5 Millionen US-Dollar (etwa 18 Millionen Euro) ein.

In einer Woche eröffnet in Hannover die Ausstellung "Marc, Macke und Delaunay. Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910 ­ 1914)". Dieser Schau ist auch das "Kinderbild" zu sehen.

 


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