"documenta" I: Weibel-Kritik

Übersicht



Als "zu sicher und zu populistisch geplant", als "zu konventionell und zu marktsicher" kritisiert Peter Weibel, der österreichische Leiter des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM), die seit 8. Juni geöffnete internationale Kunstausstellung documenta 11.

"Das Kuratorenteam der documenta 11 ist jetzt etwa da, wo ich vor zehn Jahren war", sagt Weibel in einem Interview mit dem Online-Dienst FAZ.NET. "Mittlerweile hätte der Diskurs schon weiter sein müssen. Bei dem ausgeführten Konzept handelt es sich eigentlich um einen US-Import der dortigen Diskussion über Postkolonialismus."

Noch zu europäisch

Man folge letztlich "immer noch dem europäischen Blick", kritisiert Weibel die Nicht-Einlösung des postulierten Anspruches von documenta-Leiter Okwui Enwezor. "Man hat die Fenster aufgemacht und die Türen, aber immer noch nicht weit genug, so dass man die Leute von da draußen nicht wirklich herein lässt." Zu der noch bis 15. September geöffneten Kunstausstellung werde er aber "auf jeden Fall" noch einmal fahren: "Man muss sein Urteil ja immer wieder überprüfen."
Übersicht Radio Österreich 1