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Immer wieder verwirrende Welten

Bild vergrößern Immer wieder verwirrende Welten

Zu sehen in „Kunst aus Hartheim – Revue“  Bild: ulb

Aus vier Ausstellungen mit Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung wählen die Landesmuseen unter dem Arbeitstitel „art brut“ Stücke für eine neue Sammlung. Das Atelier Hartheim machte den Anfang, Caritas, Diakonie und Lebenshilfe folgen im Monatsrhythmus in den Kulturformen Hartheim in Alkoven.

„Schau, da bin ich, da bin ich“, ruft Künstlerin Vroni und zerrt an Peter Assmanns Ärmel. Dabei zeigt sie auf ein Selbstauslöse-Foto von sich. Der Direktor der Landesmuseen reagiert gelassen: „Ja, und da hinten auch“, wobei er eine überlebensgroße Fotografie aus einem Projekt mit den Künstlern Heinz Janisch und Robert F. Hammerstiel meint. Diese Szene macht deutlich, dass da ein Unterschied ist zum „Normalen“. Bei der Auswahl für die Sammlung – aus Werken von elf Künstlern von 1992 bis 2010, die Kristiane Petersmann von den Kulturformen Hartheim ausgesucht hat – sind Besucher eingeladen, mitzudiskutieren. Ein Kriterium ist, ob etwas Neues geschaffen wurde oder ob es schon vergleichbare Werke gibt.

Gebührende Aufwertung

Als „phantasievoll, herausfordernd und immer wieder verwirrende Welten“ beschreibt Assmann die ausgestellten Bilder, von denen am Ende eine ansehnliche Zahl gelbe Pickerl trägt und damit in Linz zu sehen sein wird. Wie die „Ida Maly“ von Ludwig Bachner. Er malt langgezogene Menschen, deren Körper keine Beine haben – etwa weil er selbst im Rollstuhl sitzt? Euward-Preisträger Heliodor Doblinger baut Figuren auf und malt danach seine Phantasiewelten, unglaublich verdichtet, sehr sicher auf dem Blatt platziert. Andrea Obwaller sticht durch ihre Grafiken hervor, ein Strichgewirr, das viel interpretieren lässt. Ebenso wie die Draht-Skulpturen von Gerald Rund, in die Luft gezeichnete Formen.

Das Nebeneinander von kraftvoller Malerei in intensiven Farben und gezeichneten Elementen, die bewusst viel Weißraum lassen, oder Bildern, die Schrift einbinden, zeigt, wie vielfältig die „art brut“, die „rohe Kunst“ ist, die schon Alfred Kubin in den 1920ern faszinierte und die mit dem Beginn der Museumssammlung in Oberösterreich eine Aufwertung erfährt, die ihr gebührt.

Info: „Kunst aus Hartheim – Revue“: Auswahl ab 10. Feb. in der Anderen Galerie Landesmuseum Linz, Präsentation der Caritas Kunst St. Pius ab 10. Feb. in den Kulturformen Hartheim, Alkoven, www.kulturformen.at

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