Salzburger Woche am 8. September 2006 - Bereich: Stadt
Nachrichten
Aus weiblicher Perspektive Neun Künstlerinnen und
ein Künstler aus Salzburg und Umgebung thematisieren tradierte
Rollenmuster und neue Lebenskonzepte der Frau.
Nonntal (apra). Weiblich, kritisch und selbstbewusst. Wenn Frauen Kunst
machen, dann sicherlich anders als ihre männlichen Kollegen. Das trifft zumindest auf die Gruppe von Künstlerinnen zu, die sich nun
zusammengefunden hat, um gemeinsam die Ausstellung "Frauenzimmer-Update"
in der Berchtoldvilla zu veranstalten, darunter der Schweizer Maler und
Grafiker Adrian Köhli, der sich mit den sechs weiblichen Archetypen nach
C. G. Jung auseinander setzt. "Der Titel "Frauenzimmer-Update" ist bewusst
provokant gewählt. Er soll ausdrücken, dass das Bild der Frau noch immer
von alten Vorstellungen geprägt ist, aber dennoch ein Wandel in den
letzten 20 Jahren stattgefunden hat", erklärt die Initiatorin der
Ausstellung Christiane Pott-Schlager. Die gebürtige Deutsche studierte am
Mozarteum Kunst- und Werkerziehung und leitet seit diesem Jahr das
Internationale Stahlsymposion im oberösterreichischen Riedersbach. In ihren Werken zeigt sie die medial unterrepräsentierte Frau, abseits
von Schönheitswahn und Konsumrausch. Pott-Schlager thematisiert den Alltag
gewöhnlicher Frauen und formuliert auf ironische Weise neue Frauenrollen.
Bei der Salzburgerin Bettina Salomon sind es allein erziehende Frauen, die
sie in einem ungewöhnlichen Umfeld fotografiert. Die Bilder der freischaffenden Fotografin fungieren als Sprachrohr
einer neuen selbstbewussten Generation von jungen Müttern. |