Salzburger Nachrichten am 24. Juli 2003 - Bereich: kultur
Was Preisträger des Landes schaffen

Drei informative Beispiele in der Salzburger Galerie im Trakl-Haus

Mit einer Ausstellung macht die Galerie im Trakl-Haus auf die Preise des Landes Salzburg für bildende Kunst aufmerksam, die es seit den siebziger Jahren gibt.

Was ist zu sehen? Extrem reduzieren die beiden Faistauer-Preisträgerinnen Suse Krawagna und Esther Stocker den Aspekt des Malerischen. Krawagna (Preisträgerin 1999) geht in ihren Arbeiten von bunten Spielplatz-Klettergeräten aus. Diese setzt sie als einfache Bilder auf die Fläche. Die blauen, roten und orangen Zeichen sind nicht in ein räumliches Gefüge eingebunden. Sie schweben gleichsam auf dem leicht strukturierten Malgrund, wo auch Spuren übermalter Vorstufen erahnbar bleiben, und halten besonders in den kleinen Formaten eine spielerische Alltagserfahrung lebendig.

Die Preisträgerin von 2002, Esther Stocker, stellt mit ihren betont grafischen Bildern nicht nur die Wahrnehmung auf die Probe. Sie liefert auch schlüssige Belege dafür, dass durch Kombinationen weniger Formtypen hochkomplexe Strukturen möglich sind. Hier handelt es sich aber nicht (nur) um anschaulich gemachte Informationstheorie.

Indem Esther Stocker den logischen Raster durch gegenläufige Eingriffe stört, gelingt es ihr, über die Summe der Einzelteile hinaus ein übergeordnetes Ganzes erkennbar werden zu lassen.

Wolfgang Seierl hat 2002 den Soucek-Preis für Druckgrafik erhalten. Er zeigt Radierungen und Lithografien, die im Lauf eines Jahrzehnts entstanden sind. Seine musikalisch anmutenden Notationen stellen eine Verbindung zu seiner zweiten Tätigkeit als Komponist und Musiker her. Sensibel versteht es Wolfgang Seierl, dem Material Stimmungen und Nuancen einzuschreiben.

Zum Fest zur Festspieleröffnung am Freitag tanzt Katharina Czernin zu einer Komposition des Künstlers, zu der auch eine Grafikmappe entstanden ist.

-ter