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Kulturbudget des Landes wird gekürzt

Schlechte Nachrichten für Tirols Künstler und Kulturschaffende. Im kommenden Jahr wird es Kürzungen im Kulturbudget geben.



INNSBRUCK. Mit rund 60 Millionen Euro hat das Land Tirol 2002 Künstler und Kulturschaffende unterstützt. Im kommenden Jahr könnte es für einige, speziell kleinere Kultureinrichtungen eng werden, denn Landeshauptmann Herwig van Staa lässt keinen Zweifel daran, dass der Sparstift angesetzt werden muss: "Wir müssen den Stabilitätspakt einhalten und überall höchste Sparsamkeit an den Tag legen und da wird es bei den Kürzungen sicherlich auch den Bereich der Kultur treffen."

Dass sich die Streichungen etwa im Ausmaß von zehn Prozent bewegen könnten, darauf will sich der Landeshauptmann nicht festlegen. "Die Höhe steht wirklich noch nicht fest", betont er. Nicht angerührt werden laut van Staa jene Subventionsempfänger, mit denen es fixe Vereinbarungen (Pflichtausgaben) gibt, gespart wird nur bei den freien Subventionen, den so genannten Ermessensausgaben. Und hier will der Chef der Kulturabteilung, Christoph Mader, genau prüfen, wie man vorgehen wird: "Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass man das eine oder andere Fördergebiet, das am Rand unseres Aufgabenspektrums liegt, gänzlich streicht und damit woanders Kürzungen abfängt." An welchen Stellen letzendlich gespart wird, hänge aber vom neuen Kulturlandesrat ab, "der sagen wird, wo er die Schwerpunkte in der Kulturförderung sieht und auf was er eventuell verzichten will bzw. muss."

Größte Priorität im Kulturbereich haben für van Staa die Gründung einer Kunstfakultät, die Umstrukturierung des Konservatoriums und die Landestheater-GesmbH. Bei letzterem sei "man auf dem besten Weg", eine gute Lösung zu finden. "Grob fahrlässig" wäre es laut Landeshauptmann, wenn man die "Chance" eines Hauses der Kunst am Innsbrucker Marktplatz nicht nützen würde, das die Klocker-Stiftung zum Teil finanzieren will. Zuerst müsste aber sichergestellt werden, dass die Kosten des laufenden Betriebs gedeckt sind, die einmaligen Errichtungskosten sieht van Staa "nicht als so großes Problem".
2003-03-16 20:00:43