21.01.2003 15:49
Sinkende Aktien für Mönchsberg-Museum
Wenig Chancen für Hollein-Projekt in Salzburg
Salzburg - Die Aktien des von Architekt Hans Hollein im
Salzburger Mönchsberg geplanten Museums scheinen zu sinken. Der Direktor des
Kunsthistorischen Museums in Wien, Wilfried Seipel, ist nicht mehr optimistisch,
dass dieses Projekt verwirklicht werden wird. "Ich will das Hollein-Projekt für
Salzburg damit nicht umbringen. Aber es gibt einen Punkt, an dem das beste
Projekt uninteressant wird und auch durch 'politische Elektroschocks' nicht am
Leben erhalten werden kann", so Seipel.
"Mit Ausnahme einer kurzen
Mitteilung von Landeshauptmann Franz Schausberger (V) an mich, noch einmal ein
Angebot für den Betrieb des Museums zu erstellen, ist in Salzburgs Landespolitik
nicht viel passiert", sagte Seipel. "Dazu sehe ich mich aber nicht in der Lage,
solange man in Salzburg nicht ausführlich über meine Betreiberstudie diskutiert.
Darin habe ich das 'Know-how' des Kunsthistorischen Museums in Wien angeboten.
Für ein Projekt von derart großer Tragweite muss von der Politik der Wille in
sehr viel entschiedenerer Form zum Ausdruck gebracht werden", argumentiert
Seipel.
Pessimismus
"Mein Pessimismus hat mit der
derzeit angespannten finanziellen Situation des Guggenheim-Museums wenig zu tun.
Guggenheim war und ist als einer von drei Betreibern geplant (neben dem
Kunsthistorischen Museum Wien und der Eremitage in St. Petersburg, Anm.).
Entscheidender ist die Finanzierung und die Bereitschaft, ein derartiges Projekt
großflächig in die Konzeption der Kultur des Landes einzubeziehen", sagte der
Direktor des Kunsthistorischen Museums.
(APA)