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Alte Schmiede: "Es ist Feuer am Dach"

03.06.2008 | 14:36 |  (DiePresse.com)

Das Haus, in dem der Kunstverein untergebracht ist, wurde "überfallsartig" an einen Privaten verkauft. Autor Gerhard Ruiss hat eine Unterschriftenaktion zum Erhalt der Alten Schmiede gestartet. Jelinek, Menasse und Turrini haben bereits unterschrieben.

Dem Kunstverein Alte Schmiede droht eine ungewisse Zukunft. Am vergangenen Freitag wurde das Haus, in dem das Literarische Quartier untergebracht ist, von der Wiener Städtischen Versicherung an einen Wiener Privateigentümer verkauft. "Überfallsartig", sagt Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren. Der neue Eigentümer will die die leerstehenden Teile des Gebäudes adaptieren und in weiterer Folge vermieten. Ob die Alte Schmiede bleiben kann, wo sie ist, bleibt ungewiss. Denn mit dem Umbau steigt wahrscheinlich auch der finanzielle Aufwand für die Alte Schmiede.

"Es ist wirklich Feuer am Dach", sagt Ruiss. Er hat nun eine Unterschriftenaktion gestartet. Namhaften Autorinnen und Autoren wie Elfriede Jelinek, Robert Menasse, Marlene Streeruwitz und Peter Turrini haben bereits unterschrieben. Mit der Liste soll die Wiener Kulturpolitik aufgefordert werden, zu garantieren, dass der Kunstverein an seinem bisherigen Standort bleiben und seine Arbeit ungehindert fortsetzen kann.

Ruiss sieht gute Chancen auf eine Einigung zur Gemeinschaftsnutzung des Gebäudes, wundert sich jedoch.Er dass dieses von der Stadt Wien vor dem Verkauf an einen Privatmann nicht in ein kommunales Projekt überführt worden ist: "Jetzt ist die Stadt Wien aufgefordert, etwas auf finanzieller Ebene zu tun."

(APA/Red.)


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