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12. September 2007
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"Die Kunst des Alterns": Ausstellung in der Stadtgalerie Schwaz
Zwölf Künstler nähern sich der "Kunst des Alterns" an. Mit Bildern, die
Nachdenken provozieren sollen.
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Artikeltext: Für die Ausstellung "Die Kunst des Alterns" haben sich die
Stadtgalerie Schwaz und die Galerie Museum Bozen zusammengetan. Auf
diese Weise konnten sich die zwei kleinen Institutionen eine
hochkarätige gemeinsame Ausstellung leisten, deren Künstlerliste sich
sehen lassen kann. Die zwölf Künstler, deren Arbeiten in Schwaz
präsentiert werden, umkreisen zum größten Teil das Problem des Alters
aus eigener Betroffenheit, wogegen in Bozen der Blick von jungen
Künstlern auf alte Körper geworfen wird.
Intimität im Alter
"Das Alter ist ein Thema, das beschäftigt", so die Leiterin der
Stadtgalerie Schwaz, Karin Pernegger, und das Bild des Alters, das hier
von zwölf KünstlerInnen gezeichnet wird, ist schonungslos in seiner
Radikalität. Etwa die Arbeiten der holländischen Fotografin Marrie Bot,
die nackte Paare im Greisenalter in liebevoller Umarmung abgelichtet
hat. Sie wolle mit diesen Bildern ein Tabu brechen, so die Künstlerin,
zeigen, dass Intimität keine Frage des Alters ist.
Auch Andres Serrano, John Coplans und Herlinde Koelbl haben ihre
Kameras auf nackte alte Körper fokussiert, auf den eigenen bzw. die
anderer. Am extremsten Koelbl, die den Exhibitionismus der
Dargestellten bzw. den Voyeurismus der Zuschauer zum Äußersten treibt,
indem sie die runzelige Haut einer alten Frau zur reinen Struktur
reduziert bzw. in einer zweiten Serie die Gesichter ihrer toten Eltern
der Öffentlichkeit preisgibt.
Auseinandersetzungen mit dem eigenen Frausein sind die Bilder von Vera
Lehndorff, Cindy Sherman und Miwa Yanagi. Schön die Serie von Nicholas
Nixon, der vier Schwestern während 30 Jahren immer wieder fotografiert
hat, um die Spuren, die das Leben in ihre Gesichter gegraben hat, zu
dokumentieren.
Höhepunkt der Ausstellung sind allerdings die Arbeiten von Maria
Lassnig und Louise Bourgois. Die beiden großen alten Damen der Kunst
haben es nicht nötig, einen falsch verstandenen Feminismus zu bedienen.
Lassnig macht in ihrem kraftvoll expressiven Bild "Sprechzwang" das
Ausgesetztsein der Frau spürbar , während die zwei kleinen
Bronzeskulpturen in der Form spitz zulaufender Pranken von Louise
Bourgois sehr viele geheimnisvoll verschlüsselte eigene Obsessionen
transportieren.
Stadtgalerie Schwaz, Franz-Josef-Straße 27: 8. September bis 27.
Oktober, Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr.
Eröffnung morgen Freitag um 22 Uhr.<
Autor: Von E. Schlocker Quelle: TT
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