VN Di, 19.11.2002

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Kultur 

Drei im Palais

Ludescher, Rauch-Debevec und Waeger

Feldkirch (VN-ag) Kein gemeinsames Thema, sondern spannende Kontrapositionen von drei Vorarlberger Künstlerinnen vereint die Ausstellung "An-Sicht-Durch-Sicht-Ein-Sicht-Aus-Sicht" im Palais Liechtenstein in Feldkirch. Zu sehen sind Arbeiten von Renate Ludescher-Krapez, Marta Rauch-Debevec und Uta Belina Waeger.

Es ist nur das Foyer, das die drei Künstlerinnen mit je einer Arbeit gemeinsam bespielen. Jede der drei hat hier eine gleich große, quadratische Fläche zur Verfügung, um quasi einen Vorgeschmack auf die folgenden, völlig unabhängig voneinander entstandenen Arbeiten zu bieten. Ein Raster aus kleinformatigen, textilen Bildobjekten bildet den Einstieg in das Werk von Renate Ludescher (geboren 1948, lebt in Feldkirch). Befasst mit Malerei im Allgemeinen, mit Textil im Besonderen, ist der Stoff in ihren Arbeiten mehr als nur simpler Bildträger.

Textiles und Keramik

Was an den Rändern sichtbar durchkommt, aus der Farbe hervorblitzt, bringt seine eigene Struktur und vor allem Geschichte ins Bild mit ein. Ausgehend von bestimmten Formaten und Massen erarbeitet sich Renate Ludescher einen Materialfundus, dessen einzelne Positionen versatzstückartig zum Einsatz kommen. Neben abstrakt flächigen, von satter Farbigkeit  dominierten Kompositionen zeichnet die Künstlerin auch Motive aus antiken Kulturen direkt auf Stoff.

Von einer völlig anderen Stofflichkeit sind die keramischen Gefäße von Marta Rauch-Debevec (geboren 1957, lebt in Schlins). Mit der Aufgabenstellung "Gefäß" befasst, entstehen Vasen, Krüge und Töpfe, als Behältnisse unterschiedlichster Art und Form. Je nach Lichteinfall changieren ihre Werkstücke zwischen silberfarben und fast schwarz. Im Schattenspiel, in der Korrespondenz von Innen und Außen kristallisiert sich das eigentliche Thema von Marta Rauch heraus: die von einem Fotofries wunderschön noch einmal aufgenommene Transformation von Leere im Raum.

"Kunst-Korridor"

Der Durchgangsraum, zwischen den Arbeiten von Ludescher und Rauch, gehört dem "Kunst-Korridor" von Uta Belina Waeger (geboren 1966, lebt in Dornbirn). Das Thema des "Verhäutens" und der Fragilität, das in der Arbeit aus der Serie "Protuberanzen" im Foyer ironisch gebrochen wird, erfährt in der Installation "Kunst-Korridor" eine Wendung ins latent Gefährliche. Kreisrunde Sägeblätter säumen als verhäutete Fundstücke einen vorgegebenen, von lamellenartigen Papierstreifen definierten Weg. Dieser ist so schmal, dass es beim Aufeinandertreffen zweier Besucher zwangsläufig zur Interaktion kommen muss.   

Arbeiten von Uta Belina Waeger und Renate Ludescher,

(Fotos: A. Grabher)

Keramische Arbeiten von Marta Rauch-Debevec.

Die Ausstellung ist bis 8. Dezember zu sehen, geöffnet Mittwoch bis Freitag, 16 bis 19, Samstag, 10 bis 13, Sonntag, 10 bis 12 Uhr.




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