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02.10.2002 13:51

"Wirklichkeiten" im KunstHaus Wien
Gruppenausstellung will auch "aktuelle Polemik" gegen die Abwertung der Malerei zur "Flachware" sein



Wien - Aus einem "Lückenfüller" im Programm der Wiener Secession wurde 1968 mit der Schau "Wirklichkeiten" von sechs zuvor kaum ausgestellten österreichischen Künstlern eine "historische Ausstellung", so der damalige Kurator Otto Breicha.

Wolfgang Herzig, Franz Ringel, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Robert Zeppel-Sperl und Peter Pongratz sorgten mit ihren höchst unterschiedlichen Werken für Aufsehen. 20 Jahre später zeigte das Museum Moderner Kunst eine umfangreiche Aufarbeitung, bis zum 9. 2. 2003 bringt nun das KunstHaus Wien unter dem Titel "Lob der Malerei" 120 Werke der Künstler aus den Jahren 1963 bis 1975.

"Debüt der Handke-Generation"

Rund fünf Jahre gab es die "Wirklichkeiten" als lose Gruppe, die ohne strikt gemeinsame Ästhetik oder "arrangierte gemeinsame Marschroute" agierte, jedoch spätere Strömungen wie "wilde" Malerei und die postmodern angehauchte ironische Distanz vorwegnahm, schilderte Breicha am Mittwoch bei der Pressepräsentation. Die Secessions-Ausstellung habe auch deshalb "Geschichte gemacht", weil "aus allen sechs etwas geworden ist". Breicha beschrieb die Ausstellung in der Secession als das "Debüt der Handke-Generation in der bildenden Kunst".

Färbige Großformate bestimmen die Schau im KunstHaus, Erotisches und Innerliches, Karikierendes und Erforschendes, Abnormes, Imaginatives und Bitter-Lebendiges - ein "Stück bildnerische Vergangenheit" der Wiener Peripherie der 68er-Revolution gebunden ist.

Der Titel der Ausstellung, nach einem Werk Kocherscheidts, enthalte auch "aktuelle Polemik" gegen die Abwertung der Malerei zur "Flachware", so Breicha. "Sie soll zeigen, dass die Beschäftigung mit Malerei Beachtung verdient". (APA)


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