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Kunstberichte

Vermeers "Malkunst" bleibt

Bleibt im Museum: Die "Malkunst" (Ausschnitt).



Foto: apa(Kunsthistorisches Museum

Bleibt im Museum: Die "Malkunst" (Ausschnitt).

Foto: apa(Kunsthistorisches Museum

Aufzählung Das bedeutende Meisterwerk wird nicht restituiert.

Wien. Das bedeutendste Gemälde des niederländischen Meisters Jan Vermeer, "Die Malkunst", wird im Kunsthistorischen Museum (KHM) bleiben. Am Freitag kam der Kunstrückgabebeirat unter Vorsitz von Clemens Jabloner zur einstimmigen Empfehlung, das Bild nicht an die Erben des früheren Besitzers Jaromir Czernin zu restituieren. Bisher hat sich Kulturministerin Claudia Schmied stets an die Empfehlungen des Beirates gehalten und dies auch in diesem Falle angekündigt.

Czernin hatte das Bild 1940 für 1,65 Millionen Reichsmark an Adolf Hitler verkauft. Die Erben hatten argumentiert, dass es sich bei Czernin und seiner Frau Alix-May um Verfolgte des NS-Regimes handelte, weshalb diese sich zu einem Verkauf unter dem von ihnen angestrebten Preis gezwungen sahen. Alix-May galt als "Vierteljüdin".

Kein Zwangsverkauf

Der Beirat kam zum Ergebnis, dass Jaromir Czernin den Verkauf ohne Zwang abgeschlossen hatte, aber auch, "dass Adolf Hitler einen Erwerb des gegenständlichen Gemäldes nicht aktiv verfolgte, vielmehr wurde der Verkauf aktiv von Jaromir Czernins Rechtsanwälten betrieben". Der Beirat sieht es als gegeben an, dass Czernin das Gemälde verkaufen wollte und dafür im Wesentlichen den bereits mit einem anderen Interessenten verhandelten Preis erhielt. "Weiters ergibt sich, dass die Darstellungen von Jaromir Czernin, er wäre politischer Verfolgung unterlegen, nicht belegbar sind", heißt es in dem Beiratsbeschluss. Im KHM ist man zufrieden: "Wir sind natürlich erleichtert, dass die Entscheidung heute getroffen werden konnte und dass sie so ausgefallen ist", sagt Direktorin Sabine Haag. Man habe gehofft, dass der Beschluss entsprechend ausfalle.

 

Printausgabe vom Samstag, 19. März 2011
Online seit: Freitag, 18. März 2011 20:00:22

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