Die Lichtkünstlerin Brigitte Kowanz.
Wien - "Now I see" heißt die Retrospektive von Brigitte Kowanz, die am 24. Juni im MUMOK eröffnet wird. An dem englischen Titel gefällt der 2009 mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichneten Künstlerin vor allem die Doppeldeutigkeit: "Es bedeutet sowohl 'Jetzt sehe ich' als auch 'Jetzt verstehe ich'", erklärte die 53-Jährige in ihrem Atelier in Wien-Leopoldstadt. In der Mitte des Zimmers steht ein kleines Modell der Ausstellung, das auch die Dimension des geplanten 450 Quadratmeter großen "Spiegelsaals" eindrucksvoll vorführt.
Zwei Jahre lang haben Kowanz und Mumok-Direktor Edelbert Köb sowie Kurator Rainer Fuchs an der Schau gearbeitet. Zwei Drittel der gezeigten Arbeiten sind in den vergangenen paar Jahren entstanden. Der Rest besteht aus älteren Werken, wie die Künstlerin erzählt. "Die Vorbereitungszeit war sehr interessant, da ich alte Arbeiten wieder installiert habe und sie gedanklich durchgegangen bin", so Kowanz. "Da sind mir einfach Dinge aufgefallen, die mir damals so nicht bewusst waren." Daher seien viele der neuen Werke als Reflexionen auf frühere Arbeiten entstanden. Diese intensive Auseinandersetzung habe den Blick aufs eigene Werk viel mehr verändert als etwa der Staatspreis im Vorjahr.
Rückblickend gesehen haben sich in den vergangenen 30 Jahren sowohl die Arbeiten als auch die Arbeitsweise der Künstlerin sehr verändert, wie sie sagt. "Es hat sich insgesamt professionalisiert. Die Arbeiten sind zum Teil aufwendiger, ich arbeite jetzt im Team, ich habe Mitarbeiter", lacht Kowanz, als könnte sie es selbst fast nicht glauben. "Diese Tatsache verändert viel." Ihre Installationen hätten sich präzisiert, "sowohl von den Inhalten auch von den Materialien und in ihrer formalen Erscheinung." Sie seien komplexer, vielschichtiger. "Es war schön zu sehen, mit welch einfachen Mitteln ich früher gearbeitet habe. Das gibt mir schon zu denken.", so Kowanz wehmütig. "Aber das Ganze ist ein Entwicklungsprozess, der sich nicht zurückführen lässt. Nichtsdestotrotz finde ich es gut so, wie es war." Heutzutage seien die Prozesse eben sehr lang, es stecke viel Planung und viele Beteiligte dahinter. "Arbeiten, wie ich das früher getan habe, das geht so nicht mehr."
Eine von fünf Frauen im Kunstsenat
Dass Kowanz nur eine von fünf Frauen im Kunstsenat ist (neben Ilse Aichinger, Friederike Mayröcker, Maria Lassnig und Olga Neuwirth), empfindet sie optimistisch als "Öffnung. Es ist schön zu sehen, dass heuer wieder eine Frau den Staatspreis bekommen hat, die sogar jünger ist als ich." Dass in internationalen Kunst-Rankings nach wie vor Männer dominieren, stört sie nicht allzu sehr: "Das Verhältnis entspricht der tatsächlichen Situation", so Kowanz und sie hat auch gleich eine Erklärung dafür: "Die männlichen Künstler gehen strategischer vor, Frauen haben einen ganz anderen Zugang zur Macht, Männer haben mehr Interesse an strikten Karriereplänen und gehen auch leichter Kompromisse ein." Man müsse eben auch viel in Kauf nehmen, dieses Spiel mitzuspielen. "Da sind Frauen viel geradliniger. Für mich gibt's auch Grenzen, etwa bei sozialen Abstrichen. Natürlich ist Ruhm aber auch sehr oft mit größeren Produktionen verbunden, wo dann die Qualität darunter leidet."
Mit dem Licht noch am Anfang
Der Arbeit mit dem Medium Licht will Brigitte Kowanz treubleiben. Zwar habe die Verwendung von Licht sowie omnipräsentes Lichtdesign in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen (Kowanz: "Im Alltag spricht man da von Lichtverschmutzung"), sie sei aber fest davon überzeugt, dass "das Moment der Funktion die Unterschiede zeigt".
"Mit dem Licht sind wir noch ganz am Anfang, obwohl es so eine elementare Sache ist", so Kowanz, die dabei sowohl die Naturwissenschaft als auch die Kunst meint. "Es gibt viele Theorien, aber so genau wissen wir es nicht. Die Erscheinungsformen sind so vielfältig und es ist sehr spannend, mit dem Stoff zu arbeiten. Und da passt der Ausstellungs-Titel wirklich: Sehen und erkennen. Das sind die Kernfragen." (APA)
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