Hilger Contemporary, 1010 Wien, Dorotheergasse 5. Bis 16. 6.
"Non-photorealistic rendering" nennt sich eines der Software-Tools, mit dem die "Malerin" Julie Monaco ihre neuesten Bildwelten (de)komponiert. Es sind düster-romantische Landschaftsbilder, die sich von ihren früheren Arbeiten insofern abheben, als dass sie mit "malerischen" Eingriffen deren Konstruiertheit noch stärker betont.
Rein digital erzeugt, stehen Nullen und Einsen am Anfang der fantastischen Bilderwelten von Julie Monaco. Schon in früheren Arbeiten hat sich die Künstlerin zudem klassischer Techniken alter Meister bedient und in der Inszenierung ihrer beeindruckenden Landschafts- und Meeresansichten unter anderem auf dramatische Hell-Dunkel-Effekte gesetzt. Die neuen Serien "o.T._#900", "o.T._#700" und "o.t._#500" von Julie Monaco schließen nun insofern an diese früheren Arbeiten an, als dass man auch diesmal wild tobende Meeresoberflächen und unheilverkündende Wolkenformationen zu erkennen glaubt.
An der Bildoberfläche heben sich jedoch gestisch anmutende Schlieren und Abstraktionen von den exakt errechneten und Tiefe suggerierenden "realistischen" Bildräumen ab, in die die "nicht fotorealistischen", aber ebenfalls mit dem Computer erzeugten Striche und Wirbel wie bedrohliche, weil die Künstlichkeit des generierten Bildidylls entlarvende Wesen platzen. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.5.2009)