Heinrich und Otto Benesch“ – ein berühmtes Werk von Egon Schiele (1890–1918) wählte Lentos-Direktorin Stella Rollig selbst neben zwei weiteren Werken für die Linz09-Ausstellung „Best of Austria“ im Kunstmuseum Lentos aus.

Das 1913 entstandene Gemälde stammt aus dem Grundstock der Lentos-Sammlung, dem ehemaligen Kunstbesitz des deutschen Händlers und Verlegers Wolfgang Gurlitt.

Es zeigt den Schiele-Sammler und -Freund Heinrich Benesch und seinen Sohn Otto, einen Kunsthistoriker, später langjähriger Direktor der Albertina und einer der ersten Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands.

Rollig zu ihrer Auswahl: „Die unkonventionelle Haltung der Männer zueinander und ihre Blicke, die aus dem Bildraum herausführen, beziehen sich auf den Betrachter als Dritten in einer psychologisch aufgeladenen Konstellation.“ Typisch für die Bildstrategien der Moderne sei „die Verweigerung der Raumtiefe. Großartig, wie Schiele statt des Illusionsraums im Bild das räumliche Verhältnis zwischen Gemälde und Betrachter bearbeitet. Dies ist das eigentlich Interessante, über das Meisterhafte des Porträts hinaus.“ (gunn)