MAK: "Die Welt von Charles und Ray Eames" bis 30. September
Ästhetische Designkonzepte
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
"Die Welt von Charles und Ray Eames" ist bis 30. September in
der MAK-Ausstellungshalle im 1. Stock zu sehen - eine Welt, die
Architektur und Design aus dem Amerika der Nachkriegszeit wieder aufleben
lässt. Die Schau ist in Zusammenarbeit mit der Library of Congress und dem
Vitra-Design-Museum (Weil/Rhein) entstanden und auf Europatournee.
Modelle, Pläne, Möbel, Filme, Bücher und Grafiken sind in einer Situation
täglichen Lebens bunt gemixt - bekannt sind die Möbel des Ehepaars, die
einen ganz typischen, teils klassischen, teils "zeitgeistigen" Stil
prägten und auch neue Materialien und Techniken integrierten. In den
ersten Multimediashows schafften es die beiden, auch ihre Vorstellung von
Modernisierung zu vermarkten. Soziale Strukturen - genaue
Auseinandersetzung mit menschlichen Bedürfnissen an Komfort - sind ein
Aspekt dieses Werks, das auch mit vielen Fotos Einblicke in eine sehr
private Arbeitsatmosphäre vermittelt. Die Sesselgruppen für die
Hermann Miller Furniture Comapany zeigen eine an den menschlichen Körper
angepasste Form, die aus flexiblen Materialien angefertigt wurden. In
Holz, Sperrholz, Stoff und Plastik versammeln sich ganze Familien von
Möbel- klassikern, dle Ästhetik und Ökonomie optimal verbinden. Von 40
flexibel einsetzbaren Möbelsystemen sind viele auf Podesten oder Borden
aufgebaut und gehängt - so der Alu Dining Chair von 1958, der Lounge Chair
u. v. a. Freude am Experiment und Material- mix (auch billige Kreationen
kamen zum Einsatz) sowie eine große Kombinatorik wurden weiters auch auf
die billig zu planenden und bauenden Häuser übertragen - die Eames wohnten
selbst in einem solchen Stahl- und Glaswand-Haus als Prototyp, der
allerdings nie in Serie ging und daher auch kein kommerzieller Erfolg
werden konnte. Prominente Auftraggeber der beiden waren IBM, Boeing,
Polaroid und Privatpersonen, die es schätzten, dass sich Funktionalität,
Schönheit, Schlichtheit und pädagogische wie ökonomische Aspekte
verbinden. Das Präsentieren der eigenen Arbeit mit Projektionswänden
und Diashows für Kunden wie auch für die Schule war zukunftsweisend; so
auch ihre Einsicht eines Wandels der Industriegesellschaft in die post-
industrielle Informationsgesellschaft: in ihren Filmen und Fotografien wie
den theoretischen Arbeiten wird dem Rechnung getragen. Ihr
wissenschaftliches Projekt hatte schon frühe Computermodelle mit
einbezogen und in exemplarischer Weise den "American Way of Life"
repräsentiert. Blickt man auf die Daten, ist das um so erstaunlicher:
Charles Eames starb schon 1978, seine Frau Ray 1988; sie hatten sich an
der Cranbrook Academy of Art in Detroit kennengelernt, eine Zusammenarbeit
mit Eero Saarinen und die Vorliebe für Maschinen und Spielzeug ergänzte
Ray als Schülerin des Bauhäuslers Hans Hoffmann mit Formengaben von Miro
und Arp im Design.
Erschienen am: 30.08.2001 |
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MAK: "Die Welt von Charles und Ray Eames" bis 30. September
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