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Zeit zum Nachdenken

Von Edith Schlocker

Für die Veranstalter war die Innsbrucker Kunstmesse ein Erfolg. Immerhin 9000 Kunstfreunde haben die ART besucht und immer wieder sah man auch jemanden mit einem Bild unter dem Arm die Messe verlassen. Trotzdem macht sich bei Besuchern wie Ausstellern Frust breit. Besonders den Vernissagebesuchern dröhnt noch heute der Lärm der Versteigerung von Kinderbildern im Kopf nach. Flucht war die einzige Möglichkeit.

Gelang es in den letzten Jahren zwar, das Niveau der Messe durch den Zuzug ambitionierter Galerien - auch aus Wien - zu heben, so überlegen gerade diese nun wieder, nicht mehr nach Innsbruck zu kommen. Es rechnet sich schlicht und einfach nicht. So hat etwa ein renommierter Innsbrucker Galerist trotz eines fabelhaften Stands bei der ART keine einzige Arbeit verkauft. Und zahlreichen seiner Kollegen ging es nicht viel anders.

Bis zur ART Innsbruck Nr. 8 ist es nun eine lange Zeit - vielleicht auch des Überdenkens prinzipieller Strategien. Nicht zuletzt im Umgang mit der jungen Kunst. Ihr jährlich eine Sonderausstellung zu widmen, ist zu begrüßen. Sie in den hintersten Winkel zu verbannen, ist dagegen unmöglich. So hängte ein Galerist die Arbeiten eines von ihm vertretenen Künstlers einfach ab, um sie in seinem Stand zu platzieren. Viele der Messebesucher haben die Jungen aber erst gar nicht gefunden oder sie blieben vor lauter Frust darüber, was sie bei der Suche links und rechts sahen, gleich beim Heurigen hängen, um das Gesehene schnell zu vergessen.
2003-03-13 17:12:36