Das komplexe Verhältnis zwischen Mensch und Maschine will das Festival Ars Electronica in Linz vom 31. August bis 5. September unter dem Motto "Simplicity - the art of complexity" (Einfachheit - die Kunst der Komplexität) untersuchen.

"Wir alle haben Probleme mit der Bedienung von Alltagsgeräten wie Handy oder Elektroherd", sagt die künstlerische Leiterin des Festivals Christine Schöpf: "Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine hat sich zunehmend zur Maschine hin entwickelt. Wir akzeptieren einfach, mit den vorgefertigten Industriestandards zu leben." Das Festival Ars Electronica will dieses komplexe System hinterfragen und Strategien finden, ihm zu begegnen.

Die Bedienbarkeit, mit Fachbegriff "Usability" genannt, steht bei dieser Begegnung von Mensch und Maschine im Zentrum. "Nur zu sagen, die bestehenden Technologien müssen einfacher werden, wäre simpel", sagt Schöpf. Deshalb sucht das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft eine politisch und sozial verantwortliche Haltung zur Technologie. Dass der Großteil der nicht-industrialisierten Länder von Informationstechnologien völlig ausgeschlossen wird, ist genauso Thema wie die eigenständige Entscheidung des Menschen, diese einzusetzen. Untersucht wird auch die Rolle der Kunst inmitten der Informationsflut.

Kurator des Themensymposiums ist John Maeda, einer der Vordenker auf dem Gebiet der "Simplicity". Der Computerwissenschafter, Designer und Künstler forscht am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Neue Rekordmarke

Die Zahl der Projekt-Einreichungen erreicht mit zirka 3500 eine neue Rekordmarke. Neben Vorträgen und Diskussionen bilden auch heuer Ausstellungen, Konzerte und Performances den Schwerpunkt des Festivals.

Neben den bewährten Spielorten Brucknerhaus, O.K. Centrum, Posthof, Lentos, Hauptplatz und Kunstuniversität wird derzeit intensiv über einen zweiten Platz in der Innenstadt verhandelt. Bereits fix ist, dass der Eröffnungsabend am Hafen stattfindet. (je)

Info: www.aec.at/simplicity