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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
28. Oktober 2004
12:38 MESZ
Die Kunstwerft
7, Myrthengasse 4

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Kunstwerft
 
Foto: Kunstwerft

Hoffnung für gewissensgeplagte Kunstdiebe: "Babyklappe"
Gestohlene Kunstwerke können beim Verein "Kunstwerft" eingeworfen werden - Auch Aktion "Kunst zum Stehlen" wird fortgesetzt

Wien - Der Wiener Künstler-Verein "Kunstwerft" lässt seiner Aktion "Kunst zum Stehlen" in Kürze das Gegenteil folgen: An der Fassade der Werftgalerie in Wien-Neubau wird eine "Babyklappe" für gestohlene Kunstwerke installiert. "Alle Kunstdiebe sind aufgerufen, bereits gestohlene Kunstwerke bei uns abzugeben. Im besonderen rufen wir den Räuber der 'Saliera' auf, diese bei uns anonym einzuwerfen", bewerben die Leiter der Galerie, Erwin Uhrmann und Moussa Kone, diese "einzigartige Serviceeinrichtung für Kunsträuber", die am 8. November der Presse präsentiert werden soll.

Unidentifizierbares gelangt als Leihgabe zur Sammlung gestohlener Kunst

"Dort eingegangene Kunstwerke werden analysiert und nach Möglichkeit dem Besitzer überstellt", heißt es in einer Aussendung des Vereins. "Nicht zu identifizierende Objekte werden als Leihgaben in eine eigens dafür angelegte Sammlung gestohlener Kunst aufgenommen und in einer jährlichen Ausstellung gezeigt."

Geschickte Langfinger wieder aufgerufen

Auch die Aktion "Kunst zum Stehlen" wird nach einer Sommerpause nun fortgesetzt. Dabei werden wöchentlich marktfähige Kunstwerke in der Myrthengasse so deponiert, dass sie problemlos gestohlen werden könnten. Ab 9. November soll jeden Dienstag bzw. ab Dezember jeden Freitag im Rahmen einer Vernissage ein junger Künstler eines seiner Werke als potenzielles Diebsgut preisgeben. Den Anfang macht im Rahmen des Monats der Fotografie Sean Emerald mit der Schwarz-Weiß-Fotografie "Susi". Die Kunstwerke sowie "Tatzeit" und "Tathergang" werden auf der Homepage dokumentiert.

Die "Kunstwerft" ist ein Zusammenschluss verschiedener KünstlerInnen aus allen Sparten. (APA)


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