"Re:Location" heißt die aktuelle Ausstellung im Linzer O.K-Centrum. Sie gewährt Einblick in die Arbeit und die erfrischenden Zugänge von jungen europäischen Künstlern.

VON CHRISTIAN PICHLER

Trnava in der Slowakei, Heimstätte des mäßig bekannten Fußballklubs FC Sparta. Trnava, von "Herrn Mario" kickend erforscht - der Salzburger definiert mittels Performance die Stadt als Fußballfeld. Seine Interventionen sind im O.K-Centrum als Videoinstallation in geloopten Kurz-Schnitten dokumentiert.

Das Projekt "Re:Location" entstand in mehrjähriger Kooperation der slowakischen Galerie Jána Koniarka, dem "Centrul International pentru Arta Contemporana" (Bukarest) sowie O.K-Centrum. Zeitgenössische Kunst, das heißt auch: innehalten. Wie ist der öffentliche Raum gestaltet, in dem wir uns alltäglich bewegen? Könnten nicht im scheinbar so Selbstverständlichen auch andere Regeln gelten?

Ganz anders als bei "Herr Mario spielt Fußball" der Ansatz der Rumänin Nicoleta Mocanu. Sie stellte jungen Leuten die subversive, den Alltag pulverisierende Frage: Was bedeutet für dich Glück? Die Resultate sind in einem "Waiting Room" zu sehen, wo wie auf Flughäfen Wartenden die Zeit verkürzt wird.

Skurril, witzig - "Re:Location" regt zum Bedenken des Alltäglichen an. Ob nun Barbara Musils "Alert", worin Musil den Alarmton in zehn rumänischen Autos durch Lieder und Texte ersetzte; ein in Tragtaschen gesammeltes Archiv oder Emöke Vargovás (Slowakei) minimalistische Auseinandersetzung mit der Zeitschrift "Schöner Wohnen".

"Re:Location" im Linzer O.K-Centrum: bis 9. 11.; Di.-Do. 16-22 Uhr, Fr. 16-24, Sa. & So. 10-18. Führungen Fr. 21 Uhr sowie Sa., So. 15 Uhr.

Stichwort

"Re:Location"

"Neu-Verortung" - so ließe sich etwas holprig "Re:Location" übersetzen. Hinterfragt wird bei diesem Projekt die künstlerische Praxis abseits von institutionalisierten Gewohnheiten. Europäische Künstler/innen arbeiten jeweils vor Ort.