Farbenspiel des Dunklen Lords
Arnulf Rainer. In der Nexus-Kunsthalle sind dreißig „Fotos Maltrechas“ von Arnulf Rainer zu sehen. Das Interesse an der Schau ist enorm.
heinz Bayer saalfelden (SN). Wie macht das der Feichtinger? Nach der aufsehenerregenden Ausstellung von Rudi Wach im vergangenen Herbst, sind aktuell 34 sogenannte „Fotos Maltrechas“ von Arnulf Rainer in der Kunsthalle Nexus zu sehen. Sie bestehen jeweils aus einem kleinen Farbfoto und einer Zeichnung auf Papier im Gesamtformat 21 mal 29,5 Zentimeter. Preis: 4500 Euro pro Arbeit.
Christoph Feichtinger, Kurator der Kunsthalle, schreibt die Abfolge hochkarätiger Künstler, die bei ihm ausstellen, „steter Beharrlichkeit“ zu.
Schon drei Mal war er mit Arnulf Rainer in intensiven Gesprächen. „Er ist ein sehr harter, zu keinerlei Kompromissen bereiter Verhandler. Jetzt hat es mit einer Ausstellung endlich geklappt. Ich freue mich sehr.“
Der Begriff „Maltrechas“ stammt aus dem Spanischen und bedeutet so viel wie „Die Zugerichteten“. Herzstück sind poetische, farbenfrohe Fotos. Die entstehen in Teneriffa, dem Winterdomizil Rainers. Vor einigen Jahren entdeckte der frühere „Dunkle Lord“ der österreichischen Moderne seine Liebe zum Lichtbild.
Er nützt beim Fotografieren die Gunst der blauen Stunde. Das ist jene Zeitspanne, in der Tag und Nacht ineinander übergehen. Die farbliche Intensität der blauen Stunde überhöht er noch zusätzlich durch Verwendung von allerlei Filtern.
Seine Fotos definiert Rainer selbst als „Fehlfotos“. Sie reduzieren sich auf meist unscharf wiedergegebene Gegenstände und topografische Besonderheiten.
Die Fotos umzingelt Rainer geradezu mit krakeligen, kraftvollen schwarzen Strichen und seiner dynamischen Signatur. Unschärfe setzt er bewusst als Stilmittel ein. Die Kontur eines Hügels wird auf diese Weise zur geheimnisvollen Botschaft.
Arnulf Rainer, „Fotos Maltrechas“ in der Kunsthalle Nexus Saalfelden; bis 20. März. Do. bis Sa., 17 bis 20 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung: 06582/74 063.