Rom lässt Tiroler Schau schließen
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Performance des Künstlers Flatz ohne Genehmigung erregt Ministerium.
Rom. Die
österreichische Ausstellung "Cella – Strukturen der Ausgrenzung und
Disziplinierung", die vom Tiroler Kunstwissenschafter Christoph Bertsch
in Rom kuratiert ist, wurde zweieinhalb Wochen nach ihrer Eröffnung
wieder zwangsweise geschlossen. Auslöser für den Beschluss des
italienischen Kulturministeriums war eine Performance des Vorarlberger
Künstlers Wolfgang Flatz.
Flatz wollte sich im Sinne seines künstlerischen Konzepts 21 Tage
lang in einer Zelle einschließen. Die Behörden gaben ihm dafür
allerdings keine Genehmigung. Der Künstler berief sich darauf hin auf
die Freiheit der Kunst und blieb in der Zelle. Am Montag wurde er
deswegen festgenommen und abgeführt. Das italienische Kulturministerium
ließ daraufhin die Ausstellung schließen.
Das Österreichische Kulturforum in Rom, das die Ausstellung
unterstützt hat, zeigte sich über die Schließung überrascht. "Die
Ausstellung vereint eine große Anzahl renommierter internationaler
Künstler, die gerade für dieses Projekt Werke entworfen haben", so die
Leiterin des Kulturforums Astrid Harz.
Hohe finanzielle Ausgaben
"Die finanziellen Ausgaben von österreichischer Seite für dieses
Projekt waren enorm, die Ausstellung wurde bisher von 2300 Personen
besucht, darunter auch von vielen Schulklassen, die die zeitgenössische
europäische Kunstproduktion näher kennenlernen wollten", hieß es im
Schreiben der Leiterin. Sie bat um die Fortsetzung der Ausstellung bis
zum geplanten Ende am kommenden Samstag.
Printausgabe vom Mittwoch, 25. November 2009
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