Artist-in-Residence-Programm | |
Seit heuer stehen im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms im "quartier21" vier Künstlerstudios für internationale Kulturschaffende zur Verfügung. |
"Es ist ein Missverständnis, dass wir
unser Künstlerstudio-Programm nicht bewerben wollen. Das ist natürlich
kein Geheimprojekt, das im Stillen blüht, sondern eines der Highlights des
'quartier21'. Durch das Empfehlungsvorrecht der
'quartier21'-Kulturanbieter sind die Studios ja großteils belegt. Und
jetzt, wo das Künstlerstudio-Programm nun wirklich angelaufen ist, werden
wir es auch verstärkt promoten", resümiert Michaela Rapp, Koordinatorin
des 'quartier21' im Wiener Museumsquartier (MQ), nach den Erfahrungen der
ersten sechs Monate.
Zwei der insgesamt vier Studios befinden sich im Dachgeschoss des
Ovaltrakts und zwei im Hof 7. Zwei weitere Studios, die noch geplant sind,
werden im Fischer-von-Erlach-Trakt untergebracht sein. Einmalig an dem
Künstlerstudio-Programm ist, dass es keine offizielle Ausschreibung und
daher auch keine Einreichfrist gibt. Und weltweit einzigartig: Die
Künstlerstudios befinden sich direkt im Komplex des neuen Wiener
Museumsbezirks. Das Programm Das Programm sieht vor, dass die derzeit vier vorhandenen Studios -
zunächst für die Dauer von einem Jahr - in erster Linie projektgebunden an
die vier inhaltlichen Hauptbereiche des "quartier 21" - also "electric
avenue", "transeuropa", "Found for You Moderaum" und die Kulturbüros -
gekoppelt sind.
Es besteht aber auch eine Vergabemöglichkeit der Studios über freie
Bewerbungen und Empfehlungen durch andere kulturelle Institutionen.
Überdies erhalten die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler ein
Stipendium von 1.050 Euro pro Monat, das von Sponsoren finanziert
wird.
Wohnstudios, keine Ateliers "Wichtig zu bemerken ist, dass unsere vier Studios keine
Künstler-Ateliers im herkömmlichen Sinn sind, sondern Wohnstudios. Es
macht daher mehr Sinn, Kulturschaffende vor allem aus den Bereichen Musik,
Tanz sowie Kuratoren oder Schriftsteller einzuladen. Natürlich kann auch
ein Maler kommen. Nur muss er die Bedingungen kennen. Deshalb ersuchen wir
auch um konkrete Vorschläge bei der Anmeldung", so Rapp. Dass die Nachfrage nach dem Künstlerstudio-Programm international
gegeben ist, beweisen die künftigen Gäste, die u.a. aus Bulgarien,
Tschechien, Polen, Deutschland und Australien kommen und die Wiener
Kunst-Szene bereichern werden.
Blickpunkt neue EU-Staaten Zur Vergabe präzisiert Michaela Rapp: "Bei vier Studios muss man sich
überlegen, wie die Organisation abgewickelt wird. Und weiters: Wie
funktioniert die Betreuung der eingeladenen Künstler. Wir haben daher
beschlossen, die Studios vor allem den Kulturanbietern des 'quartier21'
zur Verfügung zu stellen. Deren Empfehlungen werden von mir nicht weiter
überprüft, ich erstelle dann nur noch den Zeitplan." "Wir haben nun festgestellt, dass manche der Kulturanbieter das
Programm gar nicht nützen. Um zu vermeiden, dass die Studios leer stehen,
habe ich sie nun geöffnet und nehme auch Bewerbungen von außen an. Dabei
halte ich mich ebenfalls an Empfehlungen von Kultur-Institutionen. So gibt
es eine Kooperation mit dem Außenministerium, um mit den österreichischen
Kulturforen, vor allem mit jenen in den neuen EU-Staaten, Kontakt zu
haben", erklärt Rapp. Privat, nicht Staat Und einen weiteren wichtigen Aspekt, der gegenwärtig von großer
Bedeutung ist, hat das Künstlerstudio-Projekt: "Das Programm wird zur
Gänze von den beiden Sponsoren 'Erste Bank' dem großen Sponsor des MQ, und
von den 'Wiener Stadtwerken' finanziert", erläutert Michaela Rapp. MQ-Gästezimmer Ebenfalls neu ist die Einrichtung von vier Gästezimmern im Ovaltrakt im
MQ. Diese stehen Gästen aller hier vertretenen Institutionen zur
Verfügung. Sie sind für Kurz-Aufenthalte von bis zu einer Woche vorgesehen
und kosten 50 Euro pro Nacht. Anbindung an Kunst-Szene Überrascht habe sie, erzählt Koordinatorin Michaela Rapp, dass die
eingeladenen Künstler und Kulturschaffenden meist nur für kurze Zeit -
durchschnittlich einen Monat - nach Wien gekommen seien. Dieser rasche
Wechsel habe zwar organisatorischen Mehraufwand mit sich gebracht, mache
aber das Programm vom Inhalt her enorm spannend. Konzept "quartier21"
Das "quartier21" bietet Platz für autonome, kleine und mittlere
Kulturanbieter im MQ. Es ist eine Trägerstruktur für unabhängige
Initiativen, Büros sowie temporäre Projekte. Ziel ist es, einen möglichst
autonomen Auftritt der einzelnen Mieter zu ermöglichen und deren Arbeit
mit unterstützender Infrastruktur zu flankieren. Damit sollen auch kleine
Kultur-Initiativen vom Aufmerksamkeitsbonus des großen MQ-Kulturareals
profitieren. Für das "quartier21"-Konzept sowie für Programmförderung ist Vitus H.
Weh, dessen Vertrag ein Jahr läuft, verantwortlich. Link:
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